Nachlass auch ohne Abwrackprämie

Auto-Kauf

Die Zeiten für den Kauf eines Neuwagens sind nicht nur wegen der Abwrackprämie derzeit interessant. Allerdings sollten die Kaufverhandlungen nicht mit dem Freibetrag über 2500 Euro begonnen werden.

Von Martin Woldt

Egal wie viel Autokäufe sie letztlich bewirkt, für ein gewisses Fieber hat die Abwrackprämie längst gesorgt. 140.000 Anträge könnten es an diesem Wochenende werden, die das zuständige Bundesamt vollständig zur Bearbeitung auf dem Tisch hat. Ab 2. März werden dann die Bescheide verschickt. Ab diesem Datum greift dann auch eine nachträglich eingeführte Neuregelung, die den Missbrauch der Förderung verhindern soll. Wie das Bafa mitteilt gilt dann: «Beim Antrag auf Gewährung der Prämie reicht es nicht aus (...) die Kopie der Zulassungspapiere des zu verschrottenden Fahrzeugs einzureichen. Erforderlich ist es nunmehr, das entwertete Original der Zulassungsbescheinigung II (Fahrzeugbrief) vorzulegen.»

Rabatte auch ohne Prämie

Aber auch wenn man nicht von der staatlichen Förderung Gebrauch machen kann oder will, ist der Autokauf derzeit nicht uninteressant. Die Branche versucht mit üppigen Lockangeboten möglichst viele Kunden auf die eigenen Marken und deren Modelle aufmerksam zu machen.

Bestes Beispiel ist der C4 Picasso mit 88 PS von Citroën. Verglichen mit seinem regulären Listenpreis von 15.950 Euro sind ein gutes Viertel Nachlass drin. Selbst bei einigen BMW-Händlern kann man in Höhe der Umweltprämie sparen. So sind für einen 116i 2500 Euro Nachlass drin, was den Listenpreis von 22.000 Euro auf 19.500 Euro reduziert.

Abwrackgedanken zurückhalten

Vor dem Kaufgespräch sollte man sich über das gewünschte Auto informieren Foto: dpa

Es lohnt sich in jedem Fall, das Rabatt-Niveau seiner Wunschmodelle vorher zu kennen, ehe man mit dem Händler über den Preis verhandelt. So haben verschiedene Verbrauchertests deutlich gemacht, dass der Interessent dem Händler nicht zu früh offenbaren sollte, dass man aus Gründen der Abwrackprämie nach einem neuen Auto Ausschau hält.

Denn ist der Umstand erst einmal bekannt, verringert sich die Neigung, besserer gesagt die Preisspanne, dem Kunden ein gutes Stück entgegen zu kommen. Er hat ja schon die Prämie. Das ist aus Händlersicht auch nachvollziehbar, werden doch viele Rabattangebote zum einen Teil durch den Händler selbst und zum anderen durch den Hersteller getragen.

Verhandlungsgeschick gefragt

Beim Autokauf sollte man geschickt verhandeln Foto: dpa

Allerdings lässt sich diese Taktik nur anwenden, wenn ein entsprechender Preisnachlass nicht automatisch an die Abwrack- oder Umweltprämie gekoppelt ist. Denn einige Hersteller nutzen denn Fördertopf zugleich mit eigenen Angeboten, die der jeweilige Händler vor Ort aber nicht unbedingt befolgen muss. So kann es sein, dass in der Werbung die Hersteller ihre Produkte wie Sauerbier anpreisen, der Händler aber an der Aktion nicht mitmacht, wozu er nicht gezwungen ist. Spätestens dann ist Verhandlungsgeschick gefragt.

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