Trotz größerer Streusalz-Vorräte sind viele Bestände aufgrund des frühen und anhaltenden Winters nahezu aufgebraucht. Nordrhein-Westfalen beschreitet nun neue Wege.
Der frühe und langanhaltende Wintereinbruch in Deutschland sorgt für Engpässe beim Streusalz. Obwohl viele Städte und Kommunen ihren Vorrat aufrund des vergangenen Winters aufgestaut haben, sind vielerorts bereits die Reserven erschöpft. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen hat jetzt eigens eine zentrale Vergabestelle eingerichtet, die die Verteilung der letzten Vorräte regeln soll.
Zentrale Abgabestelle
Die Straßenmeistereien sowie die Kommunen und Kreise in Nordrhein-Westfalen dürfen selbst kein neues Streusalz mehr beim Lieferanten bestellen. Vielmehr müssen sie ihre jeweiligen Bestände an die vom Landesbetrieb "Straßen NRW" eingerichtete Vergabestelle melden. "Wir geben dann zentral und nach Dringlichkeit ab", erklärt der Winterdienstkoordinator des Landesbetriebs, Ludwig Niebrügge, gegenüber der Tageszeitung "Rheinischen Post".
Je nach Wetterlage, Gebiet und Bedeutung für das Verkehrsnetz soll das verbleibende Streugut dann verteilt werden. Eigentlich hat sich Nordrhein-Westfalen auf einen starken Winter eingestellt. Nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr wurden 135.000 Tonnen in diesem Jahr eingelagert. Der Bestand ist mittlerweile jedoch stark dezimiert, obwohl täglich bis zu 3000 Tonnen nachgeliefert werden. Das Problem: An einem klassischen Wintertag wird dreimal so viel Streugut, also rund 9000 Tonnen, gebraucht. Auch in anderen deutschen Bundesländern gibt es ähnliche Probleme. Die Nachfrage nach Streusalz ist so groß, dass die Salzlieferanten nicht mehr mit den Bestellungen nachkommen. (mid)