Silbernes Jubiläum für Kleinwagen-Ikone

Nissan Micra

Der Nissan Micra hat vor 25 Jahren das Licht der Welt erblickt. Innerhalb von drei Generationen hat der Kleinwagen seine Ecken und Kanten verloren.

Nissan feiert den Micra. Vor 25 Jahren lief die erste Generation des Kleinwagens vom Band. 3,74 Meter maß der erste Micra, der noch unter dem Namen Datsun-Nissan Micra fuhr. Während heute Rundungen den Geschmack der Kunden treffen, fuhr der erste Micra mit Ecken und Kanten in der Gegend herum.

Ungewöhnliches Tauschobjekt

Befeuert wurde das Einstiegsmodell von einem Vierzylinder-Aluminiummotor mit nur einem Liter Hubraum und rund 50 PS, die für den Stadtverkehr voll ausreichten. Rund 700 Kilogramm leicht war der Micra, für den eine Dreistufen-Automatik angeboten wurde. Zwei Jahre nach dem Markteinstieg belegte der Vorderrad-Antriebler den ersten Platz in der ADAC Pannenstatistik. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Micra auch als Fünftürer angeboten.

Pünktlich zum Facelift fiel auch die Mauer. Ein kausaler Zusammenhang wurde bis heute nicht gefunden. Trotzdem wurde der nun schon etwas rundere Micra häufig für die nicht mehr sehr begehrten Trabbis eingetauscht. Unter der Haube arbeitete eine elektronische Steuerung des Vergasers, der den Sprit zum 1,2 Liter großen Vierzylinder brachte.

Zweisitzer im Losverfahren

Auch bei der Rallye-WM im Einsatz Foto: Nissan

Knapp 200.000 Mal wurde die erste Generation in Deutschland verkauft. Zudem wurde die Plattform in Japan für den Bau einiger unkonventioneller Modelle benutzt. Besonders der Figaro, ein kleiner Roadster im Retro-Design, war dabei so beliebt, dass die 16.000 gefertigten Zweisitzer 1991 im Losverfahren verkauft wurden.

1993 rollte dann die neue Generation an. Auf Wunsch war der neue Micra mit einem stufenlosen Automatikgetriebe (CVT-Getriebe) ausgestattet. Der Erfolg des Kleinwagens gipfelte in dem Titel „Auto des Jahres“. Es war das erste Mal, dass ein japanisches Fahrzeug geehrt wurde. Und auch in der ADAC-Pannenstatistik lag der Micra wieder vorn und wiederholte diesen Titel drei Jahre später noch einmal.

Hundewelpen als Herzensbrecher

Die zweite Generation faszinierte vor allem Frauen Foto: Nissan

Auch vom Design her, kam der nun in Europa gefertigte Micra verändert daher. Die Designer hatten sich an Hundewelpen orientiert, als sie den neuen Micra zeichneten. Damit kam der Kleinwagen besonders bei Frauen gut an. Einstiegsmotorisierung war weiterhin der Ein-Liter Motor mit 55 PS, zudem gab es auch einen 1,3 Liter-Motor, ab 2000 sogar einen 1,4-Liter-Benziner mit 82 PS.

Drei Jahre später kam mit dem Facelift zudem noch ein 1,5-Liter-Turbo-Dieselmotor hinzu. Für das Segment der Kleinwagen war der Selbstzünder schon damals sehr ungewöhnlich, laut Nissan gab es aber dadurch noch einmal einen Schub bei den Verkaufszahlen.

Offener Micra 2005

Der offene C+C Foto: AG/Flehmer

Noch runder erschien 2002 die dritte Generation, die gegenüber dem ersten Modell auf 3,72 Meter geschrumpft war. Drei Motorisierungen in vier Leistungsstufen gab es vom Start an: Zuerst kamen ein Benziner mit 1,2 Litern Hubraum (wahlweise 65 oder 80 PS) und ein 1,4 Liter-Benziner (88 PS) zum Einsatz. Und natürlich gab es weiterhin einen 1,5-Liter-Turbo-Diesel-Motor, den diesmal der Nissan-Partner Renault lieferte. Später sollte auch noch ein 1,6 Liter großer Motor folgen, der aus dem Micra 160SR einen kleinen Flitzer machte.

Wurde die erste Generation knapp 200.000 Mal verkauft, genügten der dritten Generation 20 Monate, um 250.000 Exemplare an den Mann, wohl aber noch mehr an die Frau zu bringen. Zusammen mit einem Facelift 2005 trat auch der Micra C+C an, dessen Hardtop vom Karosseriebauer Karmann in Osnabrück gefertigt wurde. Es war zudem das erste europäische Modell der Serie, das auch nach Japan exportiert wurde.

Sondermodell mit iPod Nano

Zu Beginn noch mit Ecken und Kanten Foto: Nissan

Und auch der neue Micra konnte sich mit dem ersten Platz in der Pannenstatistik 2008 bereits behaupten. Nissan begeht das silberne Jubiläum stilvoll mit dem Sondermodell «Edition 25 Jahre», dem ein iPod Nano mit vier GB beiliegt. 13.310 Euro kostet das Sondermodell. (AG)

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