Volvo XC60: Edles SUV mit Digital-Update

Facelift für Mittelklasse-SUV

Volvo XC60: Edles SUV mit Digital-Update
Der Volvo XC60 hat ein Update erhalten. © Volvo

Der Volvo XC60 ist in Deutschland nach wie vor der Bestseller der Schweden. Damit das so bleibt, hat das Premium-SUV ein Update erhalten. Vor allem in digitaler Hinsicht wurde er aufgewertet.

„Hey Google, navigiere mich zum Düsseldorfer Hafen.“ Dass, was es bisher nur bei Polestar gab, hat nun nach dem Volvo XC40 Recharge Pure Electric auch bei anderen Volvo-Modellen wie im XC60 Einzug gehalten: ein modernes Android-basiertes Infotainment-System. Damit ist nun auch Volvo in diesem Bereich in der Neuzeit angekommen. Das alte, arg in die Jahre gekommene Infotainmentsystem von Volvo samt Navigation, gehört damit der Vergangenheit an. Jetzt übernimmt Google Maps die Routenführung.

Die Fahrinnern und Fahrer können nun die bereits von ihrem Smartphone hinlänglich bekannte Android-Plattform auch in ihrem Volvo nutzen. Über den Google-Play-Store können sie sich die für den Einsatz im Fahrzeug nutzbare Apps herunterladen. Mittels Sprachsteuerung per Google Assistent lassen sich beispielsweise Anrufe tätigen, die Klimaanlage steuern oder Navigationsziele eingeben. Das klappt richtig gut – und bei den Testfahrten bis auf eine Ausnahme auch beim ersten Versuch.

Neue Sicherheitsfeatures

Das Verständnis der Sprachsteuerung ist damit deutlich besser als bei vielen Wettbewerbern. Wer das alte Infotainment-System von Volvo kannte, wird sich über das neue ausgesprochen nutzerfreundliche Android-System freuen und sich fragen, warum das System nicht schon schneller modellübergreifend auch bei Volvo integriert wurde.

Mit dieser und einigen andere optischen und technischen Neuerungen hat der XC60 alle Möglichkeiten mit auf den Weg bekommen, seine Rolle als Bestseller im Modellportfolio auf dem deutschen Markt noch eine Weile zu verteidigen. Nachdem der XC40 weltweit schon am größeren Schwestermodell vorbeigezogen ist, liegt das Kompakt-SUV auf dem hiesigen Markt nur ein paar Hundert Einheiten hinter dem Bestseller.

Navigiert wird im Volvo XC60 nun per Google Maps. Foto: Volvo

Zu den weiteren technischen Highlights gehört die Sensorplattform Advanced Driver Assistance Systems (ADAS). Sie nutzt eine Software, die Radar-, Kamera- und Ultraschallsensoren kombiniert und so die Grundlage für eine Vielzahl unterschiedlicher Assistenzsysteme nutzt. Dazu gehören beispielsweise der Pilot Assist und ein optimierter Einparkassistent, der beim Rückwärtsfahren vor Hindernissen warnt und bei Nichtreagieren entsprechend automatisch abbremst. Eine Funktion, die man gerade in der Stadt oder im Stau zu schätzen lernt, ist der Aufmerksamkeitsassistent. Er informiert die Fahrerin oder den Fahrer darüber, dass das vor einem stehende Auto bei einem Ampelhalt oder im Stau wieder losfährt. Dass Volvo sich der Vision Zero verpflichtet fühlt, sieht man auch am cloudbasierten Dienst Slipery Road, der vor einer rutschigen Fahrbahn warnt.

Leichte optische Retuschen

Optisch hat sich wenig getan, oder zumindest nichts, was einen sofort ins Auge sticht. Da gibt es Modifikationen am Kühlergrill und T-förmige LED-Tagfahrleuchten und ein paar Chromleisten für die höherklassigen Ausstattungsvarianten. Das war es dann auch. Aber das ist nicht schlimm. Optisch sieht der XC60 nach wie vor richtig gut aus.

Und er fährt auch weiterhin überzeugend. Vor allem dann, wenn man wie wir im 2.0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 250 PS mit Mild-Hybrid und Frontantrieb unterwegs ist. Es ist ein Aggregat, das mit seiner Durchzugskraft richtig Spaß macht. Mit seinem maximalen Drehmoment von 350 Nm ist nicht nur für einen ausreichend kraftvollen Antrieb gesorgt, sondern auch für gute Sprintfähigkeiten. So vergehen gerade einmal 6,9 Sekunden in Kombination mit der guten Achtgangautomatik, um das 1,9 Tonnen schwere SUV auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Spitzengeschwindigkeit endet, wie bei allen neuen Volvo-Modellen, bei 180 km/h.

Akzeptabler Verbrauch

Der Volvo XC60 B5 leistet 250 PS und hat einen Mild-Hybrid an Bord. Foto: Volvo

Es mag ja immer wieder Kritiker dieser freiwilligen Selbstbeschränkung der Schweden geben, doch das reicht selbst für sportlich ambitionierte Fahrer aus. Bei den Testfahrten auf den Autobahnen rund um Düsseldorf war ohnehin selten ein höheres Tempo aufgrund der Baustellen und dichten Verkehrs von 150 km/h möglich. Und wie schaut es mit dem Verbrauch des XC60 B5 aus? Die in Aussicht gestellten 6,5 Liter haben wir zwar nicht erreicht, doch nach zügiger Stadt- und Autobahnfahrt lagen wir bei 8,6 Litern auf 100 Kilometern.

Dass Volvo nicht günstig ist, ist bekannt. So rufen die Schweden für unsern Testwagen mit dem sportlichen R-Design mindestens 58.850 Euro auf. Wer dann noch Nettigkeiten wie Ledersitze, Voll-LED-Leuchten, das Parkassistenzpaket oder das Driver-Assistance-Paket ordert, kommt schnell auf einen Aufpreis von 10.000 Euro. Doch dafür bekommt der Kunde dann auch ein Auto, bei dem es wenig zu beanstanden gibt. Vor allem nachdem nun auch das Infotainmentsystem samt Navigation den Ansprüchen an ein modernes Nutzerlebnis entspricht.

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