Audi A6 Avant: Edeltransporter

Effizientere Motoren

Audi hat den A6 Avant einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen. Neben einem hochwertigen Innenraum bieten die Ingolstädter ihren Kunden vor allem effizientere Motoren mit einer Verbrauchseinsparung von bis zu 21 Prozent.

Von Frank Mertens

Audi-Kunden stehen beim A6 auf den Avant. Nun hat der Ingolstädter Autobauer seinen Kombi einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen und lässt ihn in der zweiten Septemberhälfte zu den Händlern rollen.

Wenn die an einem Audi A6 interessierten Kunden dann in den Showrooms vor der Wahl stehen werden, sich entweder für die Limousine oder den Avant zu entscheiden, dann schlägt das Pendel der Käufergunst klar zu Gunsten des Kombis aus. Allein in Deutschland entfielen bislang 60 Prozent der Verkäufe auf den Avant – und bei der neuen Generation wird dies nicht anders sein. Der Bestseller von Audi, der sich seit seinem Start 1977 bis heute weltweit 1,2 Millionen Mal verkaufte, wird ab 40.850 Euro verkauft werden. Dafür bekommt der Kunde dann den Edelkombi mit dem 2.0 TDI mit 177 PS, für den Audi einen Verbrauch von 5 Litern auf 100 Kilometern verspricht, 0,8 Liter weniger als beim Vorgänger.

Audi A6 Avant mit konsequentem Leichtbau

„Durch konsequenten Leichtbau ist es uns gelungen, je nach Motorisierung, den Verbrauch um bis zu 21 Prozent zu reduzieren“, sagt Projektleiter Burkhard Wiegand. So konnte beim 2.0 TDI das Gewicht um 70 Kilogramm reduziert werden. Gelungen ist dies unter anderem dadurch, dass die Karosserie zu 20 Prozent aus Aluminium gefertigt wurde. Der Einstiegsdiesel kommt somit gerade einmal auf ein Gesamtgewicht von 1640 Kilogramm. Damit setze man einen Bestwert im Segment, stellt Wiegand zufrieden fest.

Da der Audi A6 ein klassischer Dienstwagen ist, wird dem Einstiegsdiesel aufgrund der immer strengeren Verbrauchsvorschriften der Flottenverantwortlichen eine besondere Bedeutung mit Blick auf den Absatz zukommen.

Das Cockpit im Audi A6 Avant Audi

Wer indes frei von irgendwelchen Vorgaben von Fuhrparkmanagern ist, für den wird es nur eine Wahl geben – den 3.0 TDI mit Achtgangautomatik und 313 PS. Ihn wird es aber wie den 180 Vierzylinder-Benziner erst zu einem späteren Zeitpunkt geben. Von uns gefahren wurde der 42.200 Euro teure 2.8 TFSI-Motor mit 204 PS und manueller Sechsgangschaltung. Der Sechszylinder-Benziner machte bei den ersten Ausfahrten im Taunus eine gute Figur. Sein maximales Drehmoment von 280 Newtonmetern stellt der V6 zwischen 3000 und 5000 Umdrehungen zur Verfügung.

Entsprechend braucht der 1630 Kilogramm schwere A6 einen kleinen Moment, um so richtig auf Touren zu kommen, doch dann legt er umso dynamischer zu. In flotten 8,1 Sekunden beschleunigt er auf Tempo 100, seine Spitzengeschwindigkeit erreicht er bei 232 km/h, mehr als genug. Der Verbrauch liegt bei 7,7 Litern, was einem CO2-Ausstoß von 177 Gramm pro Kilometer entspricht.

Gute Fahrwerksabstimmung

Doch Spitzengeschwindigkeit ist das eine, der Fahrkomfort das andere. Hier entfaltet der A6 Avant seine Stärken. Sein Fahrwerk steckt schlechte Straßenverhältnisse souverän weg, der Fahrer bekommt davon so gut wie nichts mit. Audi hat bei der Abstimmung der Dämpfer und Federn einen guten Kompromiss zwischen Straffheit und Komfort gefunden. Der Rücken dankt es.

Der 2.8 TFSI im Audi A6 Avant Audi

Nichts zu beanstanden gibt es im Innenraum. Hier sind die Materialien und die Verarbeitungsqualität so, wie man es von einem Auto in der oberen Mittelklasse erwarten kann. Die Sitze sind bequem und bieten einen guten Seitenhalt, die Instrumente sind klar strukturiert und leicht zu bedienen. Natürlich gibt es eine Schaltempfehlung, die den Fahrer rechtzeitig dazu auffordert, in den nächsten Gang zu wechseln, um so besonders effizient unterwegs zu sein. Serienmäßig gibt es ein gut funktionierendes Start-Stopp-System. Wer sich einen Kombi zulegt, den interessiert natürlich das Gepäckvolumen. Hier stehen im 4,93 Metern langen A6 Avant mindestens 565 Liter zur Verfügung.

Das Heck des 4,93 Meter langen Audi A6 Avant Audi

Ansonsten kann der geneigte A6-Kunde, der mit 49 Jahren übrigens sechs Jahre jünger als der einer Limousine ist, sich sein Auto mit vielen Nettigkeiten aufhübschen. Dazu gehört unter anderem ein Navigationssystem, bei dem unter anderem Bilddaten von Google-Earth eingespielt werden können. Daneben gibt es eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen wie einem Spurhalte- beziehungsweise Spurwechselassistenten oder eine automatische Distanzregelung mit Stop-und-Go-Funktion. Wer sich für diese Zusatzoptionen entscheidet, muss allerdings locker noch einmal 5000 Euro auf den Basispreis draufschlagen. Es ist also kein günstiger Spaß, in Audis neuem Edeltransporter unterwegs zu sein.

Bilderschau zum Audi A6 Avant

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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