Die deutschen Zulassungsstellen haben beim ADAC-Test zumeist überzeugt. Lange Wartezeiten und arbeitnehmerunfreundliche Öffnungszeiten verhinderten bessere Ergebnisse.
Die deutschen Zulassungsstellen haben sich laut einem ADAC-Test zumeist modern, bürgerfreundlich und serviceorientiert präsentiert. Unter den insgesamt 15 getesteten Behörden erhielten die Ämter in Potsdam, Stuttgart und Dortmund die Note "Sehr gut". Neun Stellen erhielten ein "gut", für die Behörden in Bremen, Magdeburg und Berlin reichte es nur zu einem "ausreichend".
ADAC rät zur Terminabsprache
Als größtes Ärgernis verhinderten laut dem Verkehrsclub wenig arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten sowie durchschnittliche Wartezeiten von mehr als 30 Minuten bessere Noten. Im Einzelfall musste gar zwei Stunden gewartet werden. Der ADAC rät deshalb zur Terminabsprache, auf diesen Service müssen die Kunden in München und Erfurt allerdings verzichten.
Elf Jahre nach dem letzten Test wurden die Behörden in Dortmund, Frankfurt am Main, Freiburg, Köln und Nürnberg zum ersten Mal untersucht. Damals wurden einem Viertel der Behörden erhebliche Defizite in Sachen Bürgerfreundlichkeit bescheinigt, so der ADAC.
Zulassungsstelle Potsdam von "mangelhaft" zum Testsieger
Auch die Zulassungsstelle in Potsdam, Helene-Lange-Straße, erreichte 2002 nur ein "mangelhaft", ging aus dem aktuellen Test als Sieger hervor. Mit 39 Stunden Öffnungszeiten, darunter auch samstags, sowie einer Terminvereinbarung per Telefon oder Internet punktete die Stelle in Potsdam mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von neun Minuten, sowie kundenfreundlichen Ansprechpartnern und Sachbearbeitern.
Dagegen bietet der Testverlierer im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein renovierungsbedürftige Gebäude mit lediglich 21,5 Stunden pro Woche für Kunden ohne Termin. Wechselnde Ansprechpartner auf unterschiedlichen Stockwerken führten zur Abwertung. Immerhin konnte ein "mangelhaft" vermieden werden.
Für den Test wurden laut dem ADAC inkognito per Telefon, Internet und E-Mail Informationen eingeholt. Zudem wurden pro Stadt acht Kunden an vier verschiedenen Tagen während der Bearbeitung vor Ort begleitet. Die Tester mussten dabei rund 150 Prüfpunkte abarbeiten. (AG)