Mercedes-AMG E63: Driften mit der E-Klasse

Premiere in Los Angeles

Mercedes-AMG E63: Driften mit der E-Klasse
Der Mercedes-AMG E63 kann sich gut in die Kurve legen © Mercedes

Mercedes-AMG verwandelt die E-Klasse in ein Kurvenmonster. Die Topvariante des Familien-Benz sorgt ab Anfang 2017 mit 571 oder 612 PS für genügend Fahrspaß auf dem Weg zur Schule oder Kindergarten.

Die Anfang 2016 gestartete neue E-Klasse-Generation ergänzt Mercedes Anfang 2017 um den E63 AMG. Wie schon beim Vorgänger wird sie in zwei Varianten antreten. In der Standardausführung sind 420 kW/571 PS und 750 Newtonmeter angesagt, die S-Version kann sogar 450 kW/612 PS und 850 Newtonmeter an alle vier Räder wuchten.

Statt der bisherigen 5,5-Liter-Maschine kommt im E63 künftig der aus dem AMG GT bekannte 4,0-Liter-V8-Biturbo zum Einsatz, der trotz des deutlich verkleinerten Hubraums neben mehr Leistung auch bessere Fahrleistungen erlaubt. Die Sprintzeit gibt Mercedes mit 3,5 respektive 3,4 Sekunden für den S an. Bisher lagen die Werte bei 4,2 beziehungsweise 3,6 Sekunden. Bei der Höchstgeschwindigkeit bleibt es bei den obligatorischen 250 km/h. Dieses Limit lässt sich ab Werk aber auf 300 km/h anheben, sofern man das Driver’s Package ordert.

Mercedes-AMG E63 serienmäßig mit Neungang-Automatik

Verantwortlich für die deutliche Verkürzung der Sprintzeit bei der Standardversion ist der grundsätzlich serienmäßige Allradantrieb 4Matic+, der im Zusammenspiel mit einem ebenfalls serienmäßigem Sperrdifferenzial dafür sorgt, die überbordende Kraft in Vortrieb umzusetzen. Der Allradantrieb verfügt künftig über eine elektromechanische Kupplung, die, anders als bei der bisherigen 4Matic, eine variable Momentverteilung erlaubt.

Hieraus ergibt sich für die S-Version die Möglichkeit, im Drift-Modus alle Kraft an die Hinterachse zu schicken, was kontrolliertes Querfahren erlauben soll. Ebenfalls serienmäßig ist die neue neunstufige Sportautomatik, die mit nasser Anfahrkupplung statt des bisherigen Drehmomentwandlers ein besseres Ansprechverhalten bei weniger Gewicht ermöglichen soll. Das Getriebe soll außerdem schnelle Mehrfachrückschaltungen und eine Zwischengasfunktion bieten, was ein emotionales Schalterlebnis verspricht.

Auslieferung im Frühjahr

Die umfangreichen Antriebsneuerungen sorgen nicht nur für eine bessere Performance, sondern im Zusammenspiel mit einer Zylinderabschaltung auch für einen geringeren Spritkonsum. Den Normverbrauch für den E63 AMG gibt Mercedes mit rund 9 Litern auf 100 Kilometer an. Beim allradgetriebenen Vorgänger lag der Wert noch auf zweistelligem Niveau.

Darüber hinaus kann der neue E63 AMG noch mit einigen weiteren fahrdynamischen Veränderungen aufwarten. So wurde im Vergleich zum Vorgänger die Spur verbreitert. Zusatzverstrebungen sollen zudem eine noch steifere Karosserie garantieren. Außerdem gibt es eine Luftfederung namens Air Body Control, die es erlaubt, per Knopfdruck zwischen einer sportlichen oder komfortablen Einstellung zu wechseln. Ebenfalls in drei Stufen einstellbar ist die variabel übersetzte Parameterlenkung, die bei langsamer Fahrt nur nach leichten Lenkbewegungen verlangt.

Mitte November 2016 feiert der neue E63 auf der Los Angeles Autoshow Weltpremiere. Bestellbar ist der brachiale Familien-Benz ab Anfang 2017. Die Auslieferung startet im Frühjahr. Einen Preis haben die Stuttgarter noch nicht genannt, doch angesichts der technischen Aufrüstung dürfte der bisherige Basispreis von 109.000 Euro wohl deutlich steigen. (SP-X)

Vorheriger ArtikelDaimler baut Elektroauto in Bremen
Nächster ArtikelVW Atlas trägt die Last des Dieselskandals
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden