Opel Grandland X: Der Aufsteiger

Neues SUV der Rüsselsheimer

Opel Grandland X: Der Aufsteiger
Der neue Opel Grandland X. © Opel

Das SUV-Segment wächst und wächst. Daran will auch Opel teilhaben. Deshalb setzen die Rüsselsheimer ihre SUV-Offensive fort und bringen nach dem Mokka X, dem Crossland X nun den Grandland X auf dem Markt.

Von Frank Mertens

Der Ort war passend gewählt. Ob es Absicht war oder Zufall, wer weiß. Den neuen Grandland X jedenfalls hat Opel in einer Boulderhalle in Darmstadt vorgestellt. So bezeichnet man heute neudeutsch das, was früher Kletterhalle hieß. Bei dieser hippen Sportart versucht man, sich ohne Seil und doppelten Boden nach oben zu bringen.

Dazu ist Geschick, viel Konzentration und natürlich eine gute Vorbereitung notwendig. Die Hindernisse auf dem Weg zum Gipfel versucht man zudem durch die richtige Wahl der Route möglichst gering zu halten. Irgendwie trifft das sinnbildlich nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern auch auf Opel zu. Die Rüsselsheimer müssen sich behaupten - und ihren neuen Besitzer beweisen, dass sie in der Lage sind, auf dem Weg zurück in die Profitabilität ziemlich schnell den richtigen Kurs einzuschlagen. Dazu braucht man die richtigen Modelle. Mit einem Mokka X beispielsweise ist das gelungen. Er ist in Deutschland Segmentführer. Auch der neue Opel Insignia, das Flaggschiff, hat mit seinem Design und seiner Technik für einen positiven Aufschlag gesorgt.

Opel mit mittlerweile drei SUVs

Doch Absatz macht man derzeit vor allem in einem Segment: den SUVs. Deshalb setzt Opel hier nun zum nächsten Aufschlag an. Nachdem man gerade den Crossland X gebracht hat, ist ab sofort auch der Grandland X – eine deutsch-französische Koproduktion - zu einem Preis ab 23.700 Euro bestellbar. Im Vergleich zu seinen um rund 20 Zentimeter kleineren Brüdern bringt es der Grandland X auf eine Länge von 4,47 Metern und positioniert sich damit im C-Segment. Und damit erreicht der Neue auch ein anderes Klientel wie der Crossland X, wie Marketingchef Christian Löer berichtet. Steht der Crossland X gerade bei Frauen (60 Prozent Anteil) hoch im Kurs, sind es beim Grandland die Männer, die als Zielgruppe ausgemacht wurden.

Das Cockpit des Grandland X von Opel. Foto: Opel
Klar strukturiert, das Cockpit Opel

Entsprechend kann man nun die unterschiedlichen Bedürfnisse befriedigen - und das soll sich natürlich im Absatz bemerkbar machen. Dass der am Ende stimmt, dafür hat Opel seinem neuen SUV nicht nur einen durchaus attraktiven Auftritt verpasst, sondern ihn auch mit allem ausgestattet, was man derzeit im Angebot hat. Unter anderem gehören dazu effiziente Motoren: So wird es den Neuen zunächst nur als 1.6er Diesel mit 120 PS (ab 28.250 Euro) und als 1.2er Turbobenziner mit 130 PS (ab 25.450 Euro) geben. Zu einem späteren Zeitpunkt folgt ein kleiner Benziner und auch eine 180 PS-Variante, für die ganz sportlichen Kunden. Auch ein Plug-in-Hybrid sei in Planung. Wann der kommt, darüber sagt man bei Opel noch nichts.

Überzeugender Dreizylinder

Doch jetzt konzentriert man sich erst einmal auf das, was man im Angebot hat: und das ist ein durchaus gut gemachtes SUV, das insbesondere auch mit dem von uns getesteten Dreizylinder-Turbobenziner eine gute Figur abgibt. Das Aggregat ist nicht nur ausgesprochen laufruhig, sondern auch ausreichend kraftvoll, um das 1350 Kilogramm schwere Gefährt einigermaßen zügig auf Touren zu bringen:So steht ein maximales Drehmoment von 230 Nm (liegt bei 1750 Touren an) zur Verfügung. In 11,1 Sekunden wird in Kombination mit einem gut abgestimmten manuellen Sechsganggetriebe Tempo 100 erreicht, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 188 km/h an. Der Verbrauch lag bei unseren Testfahrten bei anständigen 6,4 Litern, bei einem hohen Landstraßenanteil.

Für die Fahrt ins Gelände ist zwar kein Allrad verfügbar, dafür optional die elektronische Traktionskontrolle Intelli-Grip. Je nach Fahrsituation und Witterung kann man den entsprechend Modus anwählen. Doch auch ohne Allrad bietet der Grandland X ausreichend Fahrdynamik, wobei der 1.2er von Hause aus kein Ausbund an Sportlichkeit ist und den Insassen viel Komfort bietet. Den gibt es auch im Innenraum, in dem der Kunde unter anderem auch optional die empfehlenswerten Ergonomiesitze mit dem Gütesiegel Aktion Gesunder Rücken (AGR) wählen kann. Die 685 Euro Aufpreis für Fahrer und Beifahrer sind nicht nur für Vielfahrer gut investiertes Geld.

Gute Serienausstattung

Das Heck des Grandland X Opel

Daneben bietet der Grandland X alles, was man sich heute in einem starken Wettbewerbsumfeld erwartet. Dazu gehören neben einer Vielzahl von Fahrsicherheitssystemen wie beispielsweise eine Müdigkeitserkennung, ein Totwinkel-Warner oder auch ein Frontkollisionswarner. Daneben ist im Grandland auch OnStar an Bord, der Serviceassistent. Mit ihm kann man sich neuerdings auch einen Parkplatz suchen oder auch ein Hotel reservieren lassen.

Daneben glänzt das neue SUV auch mit einem intelligenten LED-Lichtsystem. Bereits serienmäßig verfügt der Grandland X über eine Geschwindigkeitsregelung, einen Spurassistenten oder LED-Tagfahrlicht. Angesichts dieses Packages zeigt sich Löer optimistisch, dass Opel mit dem Grandland X beim Absatz deutlich zulegen kann. Man darf gespannt sein, wie die Kunden auf den Grandland X reagieren. Er bringt auf jeden Fall alles mit, um zu den Aufsteigern im Segment zu gehören.

Opel auf dem Autosalon Genf

Vorheriger ArtikelSportliche Weihnachten mit dem VW Polo GTI
Nächster ArtikelWo ist bloß mein Auto?
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden