Ablösung einer Legende

Renault in Genf

Das Ende des Renault Espace ist eingeleitet. Die neue Generation des Scenic wird sich aber auf einen Zweikampf im eigenen Haus einstellen müssen.

Das Silberjubiläum wird nicht groß gefeiert. In diesem Jahr begeht der Renault Espace sein 25-jähriges Bestehen, nachdem er 1984 - ein Jahr nach dem Mitsubishi Space Wagon - gemeinsam mit dem Mitbewerber das neue Segment der Großraumlimousinen gegründet hatte. Doch nun scheint für den Espace, dessen Einführung der fünften Generation schon vor einiger Zeit auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, überhaupt kein Platz mehr vorhanden zu sein. Als letzter Nagel auf dem Sarg kann die neue Generation des Scenic und Grand Scenic fungieren. Von deren Abschneiden und natürlich vom weiteren Verlauf des in den letzten Jahren stark abfallenden Segment der Großraumlimousinen hängt letztendlich ab, ob der Espace noch eine Zukunft besitzt.

Komfortables Platzangebot

Doch auf rosige Zeiten kann sich das Raumwunder der achtziger Jahre nicht einstellen. Die auf der Megane-Basis entstandenen Scenic und Grand Scenic haben sich am im letzten Jahr völlig neu designten Megane orientiert und haben so quasi die Verwandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan vollzogen. Auch die technischen Neuerungen des Megane wurden auf die Scenic-Familie projiziert, sodass der eigenständige Van-Charakter zwar erhalten bleibt, die Agilität der 4,34 Meter und 4,56 Meter langen Raumgleiter mit fünf oder sieben Sitzen gesteigert wurde.

Und auch das Platzangebot auf den hinteren Sitzen ist komfortabler ausgelegt worden, so dass der Espace scheinbar jegliche Daseinberechtigung verloren zu haben scheint. Noch nicht festgelegt wurden die Preise, aus Unternehmenskreisen ist aber zu hören, dass der Basis-Scenic unter 20 000 Euro starten wird. Keine Neuerungen fanden unter der Motorhaube statt. Hier sind die bekannten Benzin- und Dieselaggregate im Einsatz.

Neues Navi, neue Stimme

Der neue Megane Renault Sport Foto: Renault

Neben den beiden Scenic-Modellen hat Renault in Genf auch noch den Megane Grandtour am Start sowie den Megane Renault Sport. Doch während die Version aus der sportlichen Abteilung der Franzosen ein Nischendasein fristen wird, soll der im Gegensatz zum langweiligen Vorgänger deutlich aufgefrischte Kombi die Verkaufsquoten steigern. Auch wenn der Espace noch nicht zu Grabe getragen wurde, heißt es in Zukunft bei Renault nicht mehr Scenic oder doch Espace, sondern eher Scenic oder der immer noch im eigenen Haus als Platzhirsch geltende Megane.

Ein Vorteil ist allen Modellen gemeinsam: Das neue Navigationssystem. Denn während in den alten Modellen eine lassiv deprimierende Frauenstimme nah am Sprachfehler wandelte und auch grammatikalisch nicht immer den neuen Standards entsprach, stehen beim Carminat TomTom mehrere Features zur Auswahl. (AG)

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