Zahl der Verkehrstoten zurückgegangen

Auf Deutschlands Straßen sind 2006 über 5000 Menschen ums Leben gekommen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee musste sich jedoch Kritik vom VCD gefallen lassen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden sind im zurückliegenden Jahr auf Deutschlands Straßen 5094 Menschen gestorben. Im Vergleich zu 2005 ist das ein Rückgang von fünf Prozent. Die Zahl der Todesopfer ist damit so niedrig wie nie zuvor seit Wiedereinführung der Straßenverkehrsunfallstatistik im Jahr 1953. Durchschnittlich kommen pro Tag in Deutschland 14 Menschen bei Unfällen zu Tode,

Die Zahl der bei Unfällen verletzten beläuft sich in 2006 auf 421.700 (ein Minus von 2,7). Insgesamt wurden von der Polizei im zurückliegenden Jahr insgesamt 2,23 Millionen Unfälle erfasst, das sind ein Prozent weniger als 2005.

Kritik an Tiefensee

Angesichts der vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlen kritisiert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die jüngste Absage von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensees an ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Wie der VCD sagte, kämen immerhin rund zwölf Prozent aller im Verkehr Getöteten auf Autobahnen ums Leben. «Zu hohe Geschwindigkeit und extreme Geschwindigkeitsunterschiede spielten dabei eine maßgebliche Rolle», heißt es in einer Pressemitteilung des VCD am Freitag.

«Es ist zwar erfreulich, dass die Zahl der im Verkehr Getöteten insgesamt weiter sinkt. Diese Entwicklung geht aber viel zu langsam voran. Es kann und muss viel mehr unternommen werden. So gibt es keinen einzigen vernünftigen Grund, warum die Geschwindigkeit auf Autobahnen noch immer unbegrenzt ist», sagte Hermann-Josef Vogt vom VCD-Bundesvorstand. «Ein Tempolimit bringt mehr Sicherheit, einen besseren Verkehrsfluss und erhebliche Verbrauchsreduzierungen. Deswegen fordern wir ein maximales Tempo von 120, fügte Vogt hinzu.

Deutschland hinkt hinterher

Für die Autoclub Europa sei der Rückgang der Verkehrsopfer um fünf Prozent zwar erfreulich, doch mit dieser Zahl hinke Deutschland bei der Entwicklung in Europa hinterher. »Die Zahl der Verkehrstoten ist auf EU-Straßen jüngst um acht Prozent gesunken. Die Verringerung ist damit besser ausgefallen wie in Deutschland und doppelt so hoch wie in den Vorjahren«, sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner.

Den Spitzenplatz mit Blick auf die Rückgänge belegt Frankreich mit einem Minus von nahezu 42 Prozent. Insgesamt belege Deutschland beim Abbau der Verkehrsopferzahlen im EU-Vergleich Rang lediglich neun. Dennoch geht der ACE davon aus, dass das von der EU-Kommission seit 2001 angestrebte Ziel durchaus erreichbar ist, die Zahl der Verkehrstoten zu halbieren. Dies bedeute, dass im Jahr 2010 europaweit nicht mehr als 25.000 Menschen im Straßenverkehr getötet werden.

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