Verhaltene Kampfbereitschaft

ACE-Streikumfrage

Mit revolutionären Unruhen unter den Autofahrern ist momentan wohl noch nicht zu rechnen. Aber der Druck im Kessel hat zugenommen, wie eine ACE-Umfrage ergab.

Die größte Zustimmung, aber keine Mehrheit unter den 3881 im Internet befragten Autofahrern fand die Frage des ACE Auto Club Europa nach einem Tankstellenstreik wegen der enorm gestiegenen Kraftstoffpreise. Dafür plädierten aber immerhin knapp 45 Prozent. Der Club hatte gefragt: „Wer oder was hilft uns langfristig am ehesten aus der Bredouille?« Zusammengerechnet 47 Prozent setzen danach auf alternative Antriebe, sparsamere Motoren, den Umstieg auf Bus und Bahn sowie auf einen ökonomischeren Fahrstil.

Merkel kann auch nicht helfen

Die geringste Hilfe erwarten Autofahrer offensichtlich von der Politik. Nur 1 Prozent glaubt, Bundeskanzlerin Angela Merkel könnte etwas gegen hohe Kraftstoffpreise ausrichten. Auf die Wiedereinführung der alten Pendlerpauschale setzen lediglich 3 Prozent und auf eine Intervention des Bundeskartellamtes hoffen nur knapp 5 Prozent. Der ACE selbst hält nichts von einem boykottartigen Tankstellenstreik und wertet das Votum dazu vor allem als Unmutzeichen. Die daraus ablesbare Stimmung dürfe aber weder von der Mineralölwirtschaft noch von der Politik unterschätzt werden, mahnte der ACE.

Preise ziehen wieder an

Vor drei Jahren hätten sich in einer ähnlichen ACE-Befragung lediglich 36 Prozent für einen Boykott von Tankstellen als Mittel gegen hohe Spritpreise ausgesprochen. Damals kostete der Liter Diesel im Schnitt 1,13 Euro und war damit 22 Cent billiger als heute. Nur 6 Cent hingegen beträgt der Preisunterschied bei einem Liter Super Benzin: Im September 2005 mussten, laut ACE dafür im Schnitt 1,38 Euro bezahlt werden, drei Jahre später 1,44 Euro. Nach Darstellung des Clubs hat sich der Preis für einen Barrel Rohöl binnen drei Tagen um mehr als 8 Prozent von 111 auf jetzt über 120 Dollar verteuert. (AG)

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