Ältere häufiger am Steuer

Mobilität

Die Gesellschaft muss künftig mit einer größeren Zahl älterer Autofahrer rechnen. Die heutige Generation älterer Menschen ist teils unfreiwillig häufiger unterwegs.

Ältere Menschen fahren mehr Auto als früher. Seit dem Jahr 2002 habe das Auto an Bedeutung gewonnen, die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs sei dagegen gesunken. Darauf weist die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) in Bonn unter Berufung auf die Studie «Mobilität in Deutschland 2008» des Bundesverkehrsministeriums hin. Die repräsentative Befragung habe gezeigt, dass Ältere im Schnitt 3,4 Wege pro Tag mit dem Auto zurücklegen, egal ob sie in Städten, im direkten Umland oder auf dem Land wohnen.

Mehrere Ursachen

Die Länge der gefahrenen Strecken unterscheiden sich ebenfalls kaum. In der Stadt fahren Ältere durchschnittlich 36 Kilometer (km) am Tag, im Umland 40 km und im ländlichen Raum 42 km. Das Argument, dass sich Menschen aufgrund fehlender Busse und Bahnen ins Auto setzen, scheine nur bedingt zu stimmen, berichtet die BAGSO in den «BAGSO-Nachrichten» (Ausgabe 4/2009). Der Trend zum Auto habe verschiedene Ursachen. Viele Ältere seien mobiler und agiler und gingen heutzutage mehr aus dem Haus. Gerade Freizeit- und Einkaufsfahrten nähmen zu. In mehr als 35 Prozent der Fälle werde das Auto für Freizeitaktivitäten gestartet, in mehr als 30 Prozent für Einkaufsfahrten. Das liege auch am Bedeutungsverlust der Stadtzentren. Jeder fünfte Weg führe zum Einkaufszentrum auf die grüne Wiese, erläutert die BAGSO. Darüber hinaus fühlten sich Ältere im Auto häufig sicherer als bei Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Und wer sein Leben lang auf das Auto gesetzt hat, werde im Alter nicht mehr umsteigen. (dpa/tmn)

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