Vor dem Auftakt der ADAC eRallye Südtirol konnten die Teilnehmer die Fahrzeuge bei einem Fahrertraining kennenlernen. Auf der ersten Etappe gab es dann erste Erfahrungen mit schwindender Reichweite.
Von Thomas Flehmer
Der Erstkontakt fand auf einem Handlingkurs statt. Vor dem Start der ADAC eRallye Südtirol konnten die 19 Fahrerteams die Elektroautoflotte in einem Fahrsicherheitskennenlernen. Dabei konnte jeder der 39 Teilnehmer sowohl den Opel Ampera, Peugeot iOn, den Elektro-Smart und den Nissan Leaf auf Herz und Nieren prüfen.
Elektro-Erstkontakt auf der Kartbahn
Auch für Erwin Pichler war es das erste Mal. "Es ist eine interessante Sache", sagt Erwin Pichler. Der Fahrsicherheitstrainer hatte am Tag zuvor die vier elektrischen Serienmodelle ebenfalls erst zum ersten Mal fahren können. Der ehemalige BMW-Werksfahrer denkt schon, dass die Elektromobilität den Antrieb der Zukunft stellen werde, „aber das wird noch eine Weile dauern.“
Gemeinsam mit den Technikern der Hersteller bringt der 48-Jährige den Teilnehmern ihre Mobile für die kommenden fünf Tage näher, ehe es dann zum ersten Mal in die Praxis auf der Kartbahn geht. Dort geht es zunächst vorsichtig zu Werke, ehe dann doch der ein oder andere das von an zur Verfügung stehende Drehmoment ausreizt und dem Elektroauto so sehr seine Rennqualitäten abfordert, dass Pichler zwischenzeitlich beruhigend eingreifen muss. Denn die Verschwendung der Energie bleibt nicht folgenlos.
Rekuperation ist alles
Nach einer über dreistündigen Mittagspause, in der die Elektroautos wieder aufgeladen werden, kann die Ralley mit der Etappe Bozen – Karersee – Bozen startet. Und hier macht sich dann das Heizen auf der Kartbahn negativ bemerkbar, da die Zeit nicht ganz ausreichte, um die Fahrzeuge vollständig zu beladen.
Mit einer Reichweite von 114 Kilometern geht es die ersten knapp 27 Kilometer bergauf zu dem so genannten Regenbogensee. Bei der Ankunft spuckt der Bordcomputer eine Restreichweite von 13 Kilometern aus. Doch die Angst vor fehlender Reichweite fährt zwar mit, doch bergab kann der Wagen rekuperieren und mit Rollen und Bremsen Energie zurückgewinnen. Auf dem Waltherplatz in Bozen wieder angekommen, steht nach gefahrenen 54 Kilometern eine Restreichweite von 73 Kilometern auf der Uhr. So konnte auf der ersten Etappe sogar noch Reichweite dazugewonnen werden.
Zweite Etappe übers Sellajoch
Am Montag müssen 148 Kilometer von Bozen über Kastelruth, Wolkenstein, Grödnerjoch, Sellajoch und zurück nach Bozen absolviert werden. Die ersten Erfahrungen der Teilnehmer fallen übrigens nicht eindeutig positiv aus. "Für uns ist das langsamere Fahren eigentlich eher nichts", sagen zwei jüngere Mitfahrer. Die Beiden hatten ihren Spaßhöhepunkt aber schon Fahrertraining am Vormittag ausgekostet.