Nissan lenkt komfortabler

Premiere im Infiniti

Nissan lenkt komfortabler
Im Infiniti kommt die neue Lenkung erstmals zum Einsatz.

Nissan stellt die Lenkung von mechanisch auf elektronisch um. Bei einem möglichen Ausfall der Elektronik hat der japanische Hersteller vorgesorgt.

Seit der Erfindung des Automobils hat sich bei der Lenkung im Prinzip nichts verändert. Nun kappt Nissan die mechanische Verbindung zwischen Steuer und Rädern. Die Technik soll bereits im kommenden Jahr bei der Schwestermarke Infiniti in Serie gehen.

Stabilität durch elektronische Signale

Bei Nissans "Independent Control Steering"-Technologie überträgt das Lenkrad den Fahrerwunsch nicht mehr mechanisch über eine Säule auf die Spurstange und dann auf die Räder. Stattdessen sendet es elektronische Signale, die dann von einem Elektromotor an der Achse umgesetzt werden. Das soll einerseits schneller sein als der herkömmliche Weg und so für ein besseres Fahrgefühl sorgen. Andererseits macht es die Einführung diverser neuartiger Assistenten möglich.

So kann das System in Verbindung mit einer Kamera für eine verbesserte Spurstabilität sorgen und etwa unebenen Untergrund oder Seitenwind ausgleichen. Auch bei Müdigkeit des Fahrers springt die Technik ein und hält den Wagen automatisch auf der Straße.

Andere Autohersteller ziehen nach

Nicht-mechanische Lenkungen, auch als Steer-by-Wire-Technik bekannt, werden aktuell auch von anderen Automobilherstellern entwickelt, sind aber dort noch nicht serienreif. Größtes Problem ist die Sicherheit, denn bei einem Ausfall des elektronischen Systems wird das Fahrzeug unlenkbar.

Nissan will das einerseits durch eine redundante Auslegung verhindern. Wenn die Steuereinheit der Lenkung ausfällt, springt sofort ein elektrisches Ersatzsystem ein. Zudem gibt es ein mechanisches Notsystem; funktioniert die komplette Elektronik nicht mehr, schließt sich eine Kupplung und das Auto kann wie gewohnt über eine feste Lenksäule gesteuert werden. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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