Lexus IS-F: Japanischer Kraft-Wagen

Eher unauffällig hat sich Lexus in den vergangenen Jahren seinen Platz im Markt erarbeitet. Jetzt folgt die Kür: Der IS-F ist schnell und stark – ein echter Konkurrent für BMW M3, Mercedes C 55 AMG und Audi RS4.

Von Stefan Grundhoff

Auch wenn der Wind aus Asien in den vergangenen Jahren schärfer geworden ist, hatten die deutschen Autohersteller zumindest im Segment der Sportversionen noch einen vergleichsweise lässigen Stand. M-GmbH, Quattro-GmbH umd AMG-Mercedes mussten sich nur mit einer Hand Sport-Konkurrenten auseinander setzen, die außerdem zumeist etwas halbherzig daher kamen.

F-Serie für das Sport-Image

Doch das soll sich ab Frühjahr 2008 ändern. Denn dann bringt Lexus mit dem IS-F die erste Entwicklung seiner neuen Sportabteilung auf den Markt. Und der Start auf der North American International Autoshow in Detroit lässt vermuten, dass sich nicht nur die deutschen Vertreter, sondern vor allem Marken wie Jaguar, Volvo oder Cadillac auf den internationelen Märkten warm anziehen müssen.

Vier Rohre: Heck des IS-F samt unkonventioneller Auspuffanlage Foto: Werk

Der Toyota-Konzern möchte mit der F-Serie das Image der Edel-Tochter sportlicher gestalten. Und dazu kommt der dynamische Hecktriebler IS gerade Recht. Denn sowohl optisch als auch technisch ist der Lexus IS-F keine müde Nummer, sondern ein Sportgeschoss durch und durch. Das zeigt vor allem ein Blick unter die Motorhaube. Hier grollt ein eindrucksvolles V8-Triebwerk mit fünf Litern Hubraum und über 420 PS. Ähnlich wie bei Audi RS4 oder BMW M3 gibt es keine Kompressor- oder Turboaufladung, sondern echte Saugmotor-Power mit 475 Newtonmetern Drehmoment, die von der neuen Lexus-Automatik mit acht Schaltstufen im Zaum gehalten wird.

Abgeregelt bei 250 km/h

Auch optisch hält der Lexus IS-F mit seiner Kraft nicht hinter dem Berg, sondern zeigt der Umgebung durch üppig dimensionierte Schweller, Spoiler und einen satten 19-Zoll-Radsatz, was in ihm steckt - allerdings dürften die meisten Verkehrsteilnehmer den pausbackigen Kraft-Wagen auf der Autobahn sowieso nur von hinten sehen, wo die ungewöhnliche vierflutige Auspuffanlage ins Auge fällt.

Kühl und edel: Der Innenraum des IS-F Foto: Werk

Im Vergleich zum Lexus LS 460 wurden die Schaltzeiten der Automatik nochmals deutlich reduziert und auf Dynamik getrimmt. Über Schaltpaddel am Steuer kann der Pilot auch selbst in die Gangwechsel eingreifen. Den Spurt von null auf 100 km/h erledigt der IS-F in knapp fünf Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei abgeregelten 250 km/h - ohne die elektronische Drossel wären knapp 300 km/h drin. Eine Hochleistungsbremsanlage von Brembo soll den Hecktriebler in Rekorddistanz zum Stehen bringen. Damit Drifts und Renneinsätze auch den rechten Spaß machen, gibt es verschiedene Betriebsmodi für elektronisches Stabilitätsprogramm und Schlupfregelung . Allerdings müssen Interessenten sich noch ein Jahr gedulden: Auf den Markt kommen soll der Lexus IS-F erst Anfang 2008.

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