Hafenarbeiter lüftet Geheimnis um neue Corvette

Unter größter Geheimhaltung wollte GM eine neue Super-Corvette verschiffen. Dieser Plan ist fehlgeschlagen. Ein Hafenarbeiter machte heimlich Fotos von dem Prototyp.

Von Jürgen Wolff

Die ganze Operation sollte unter «Top Secret» laufen. Nur in der Gerüchteküche brodelte es bis vor kurzem: GM baut eine Super-Corvette unter dem Projektnamen «Blue Devil». Angestachelt durch die über 600 PS starke Dodge Viper SRT 10, die Chrysler auf der Detroit Motor Show vorstellte, wolle GM eine ebenfalls über 600 PS starke Corvette anbieten. Die aktuelle Corvette Z06 schafft «nur» 512 PS.

Ein Blick in den Innenraum der Super-Corvette "Blue Devil" Foto: Privat

Die Gerüchte bestätigte GM-Boss Rick Wagoner dann auf der Chicago Auto Show notgedrungen und in kleinem Kreise vor Analysten: «Es ist sehr wichtig für Corvette, in den USA den stärksten, leistungsfähigsten und im Handling besten Sportwagen anzubieten.» Diesen Platz wolle man sich zurückerobern - im Sommer 2009 soll die Sonderedition der Power-Corvette auf den Markt kommen. Mit 650 PS, wird gemunkelt.

Als Prototyp fertig

Dass die Super-Corvette mehr ist, als nur eine Absichtserklärung und schon als Prototyp fertig montiert ist, machten nun Amateurfotos davon im Internet klar - und ein Ermittlungsverfahren des Romulus Police Departments. Darin ist minutiös festgehalten, wie einfach General Motors derzeit größtes Betriebsgeheimnis zu knacken war. Demnach wollte GM den ersten, laut Polizei rund eine Million Dollar teuren Prototypen des «Blue Devil» offensichtlich nach Deutschland verschiffen, wohl um ihn im einzigen Land ohne Tempolimit und weit weg von den Kameras der Erlkönig-Jäger zu testen.

Der Motor in der neuen Super-Corvette Foto: Privat

In einem Schuppen auf dem Gelände der Central States Trucking Co. nahe dem Flughafen von Detroit entdeckte ein Ladearbeiter das rote Schmuckstück - und machte mit dem Handy 23 Fotos davon. Zum Teil etwas unscharf und unterbelichtet - aber gut genug, um Motor, Innenraum und Fahrzeug selbst bestens darauf zu erkennen.

Fotos im Internet

Die Seitenansicht der Super-Corvette "Blue Devil" Foto: Privat

Damit nicht genug, glaubt man dem Polizeiprotokoll: Als die Fotos im Kasten waren, setzte sich der Dockarbeiter in den Prototyp, drehte mit ihm eine Parkplatzrunde und stellte ihn dann zurück in den Lagerschuppen. Unbehelligt. Die Fotos landeten kurz danach auf ein paar Fan-Seiten im Internet. Und der heimliche Testfahrer beim Polizeiverhör. Seinen Job ist er mittlerweile los. Und der Corvette-Prototyp wohl endlich auf dem Weg nach Deutschland.

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