Stärkung durch Krise

Große Autohändler

Die großen Autohäuser in Europa haben das vergangenen Jahr nicht nur dank der Abwrackprämie gut gemeistert. Viele so genannter Mega-Autohändler vergrößerten sich sogar.

Gestärkt aus der Finanzkrise gehen die 100 größten Autohandels-Gruppen in Europa hervor. Trotz schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen hätten Europas Mega-Autohändler im vergangenen Jahr ihre Marktmacht gegenüber Automobilherstellern und -importeuren weiter gefestigt, stellte jetzt der Marktanalyst Autobiz mittels Erhebung fest.

3,5 Millionen Autos verkauft

Dem daraus entstandenen "Autobiz Top 100 Guide" zufolge zählen zu den Top 100 Autohandels-Gruppen in Europa auch 17 deutsche Handelsgruppen wie etwa Mahag (VW/München), AVAG (Opel/Augsburg), Schwabengarage/Emil Frey Deutschland (Ford/Stuttgart), Gottfried Schultz (Audi/Düsseldorf), AHG Autohandelsgesellschaft (BMW/Horb), Fahrzeugwerke Lueg (Mercedes/Bochum) oder Auto Weller (Toyota/Osnabrück).

Europas größte Autohandelsgruppen verkauften im Jahr 2009 insgesamt rund 3,5 Millionen Neuwagen. Das waren pro Betrieb etwa 4000 Autos mehr als im Jahr zuvor. Mit durchschnittlich 1,7 Milliarden Euro blieb der Umsatz dieser Gruppe weitgehend stabil. Die Abwrackprämie in Deutschland und ähnliche Förderprogramme in anderen europäischen Ländern entfachten zudem einen deutlichen Wachstumseffekt beim Absatzvolumen und sorgten nach einem Bericht von "kfz-betrieb" für eine Stabilisierung des durch Banken- und Finanzkrise gebeutelten Automobilmarkts.

Markenangebot erweitert

Viele der sogenannten Mega-Autohändler nutzen in der Krise die Gunst der Stunde und kauften Vertriebsstandorte insolventer Autohäuser auf, um sich zu vergrößern. Sie konnten somit das Ende sowohl kleinerer Betriebe als auch teilweise namhafter Unternehmen, die aufgrund der Finanzkrise auf der Strecke blieben, für sich nutzen.

Andere Großhändler erweiterten ihr Markenangebot, so wie beispielsweise der weltgrößte Opel-Händler, die Augsburger AVAG Holding AG. Dort wurde die Volumenmarke Ford mit aufgenommen, um die Auswirkungen der Opel/GM-Krise abzufedern. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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