Volvo V40 Cross Country: Auf in den Schnee

Neue Modellvariante

Volvo V40 Cross Country: Auf in den Schnee
Der Volvo V40 Cross Country unterwegs im Schnee. © Axel F. Busse

Den Volvo V40 gibt es nun auch als Cross Country. Was das neue Modell zu bieten hat, zeigt unser Fahrbericht im Schneematsch mit dem Premium-Kompaktwagen der Schweden.

Von Axel F. Busse

Der Auftakt ins neue Jahr ist für Volvo nicht gerade erfolgreich gewesen. Die etwas mehr als 2000 Neuzulassungen im Januar auf dem deutschen Markt bedeuten für den schwedischen Autobauer ein Minus von 12,1 Prozent. Doch Volvo blickt weiter optimistisch in die Zukunft. Den Marktanteil von 1,1 Prozent sichern helfen soll das frischeste Modell, der Volvo V40. Er ist jetzt in zwei zusätzlichen Varianten erhältlich.

Gegenüber Marken wie Suzuki, Mazda, Honda oder Chevrolet, die in Deutschland ebenfalls um ein Prozent Marktanteil haben, hat Volvo einen großen Vorteil: Der Name des schwedischen Herstellers wird als Synonym für Sicherheit angesehen und genießt deshalb Vertrauen. Während andere Hersteller große Werbeanstrengungen unternehmen, ihre zahlreichen Hilfs-, Assistenz- und Sicherheitssysteme publik zu machen, gilt die skandinavische Marke quasi als Tresor für die Unversehrtheit der ihr anvertrauten Insassen.

Wenn dann noch, wie vergangenes Jahr, ein Qualitäts-Urteil des europäischen Crash-Test-Instituts dazu kommt, wirkt das wie eine Kaufempfehlung. Nach Euro-NCAP-Aussage macht der neue Fußgänger-Airbag den V40 zum sichersten Pkw überhaupt.

Serienmäßiger Fußgänger-Airbag

Pyrotechnisch bewegte Motorhauben, die im Falle einer Kollision mit einem Fußgänger den Aufprall abfedern sollen, hatte es bis dato schon gegeben. Der zusätzliche Prallsack des V40 breitet sich blitzschnell über einem Teil der Windschutzscheibe und den A-Säulen aus und soll so schwere Verletzungen bei dem angefahrenen Passanten verhindern. Freundlich zu Fußgängern, aber auch zu Passagieren ist der V40, denn Tot-Winkel-Überwachung, Spurhalteassistent und Querverkehr-Warner hat er auch an Bord – wenn der Kunde es bestellt.

Volvo V40 Cross Country.
Gutes Handling im Schnee mit dem V40 Cross Country Axel F. Busse

Mit diesen Features hat sich die sonst eher unscheinbare Schrägheck-Limousine zu einem wahren Verkaufsschlager für Volvo Deutschland entwickelt. Mit rund 3000 Exemplaren seit der Markteinführung im September hat sich das Auto bereits zum zweitbeliebtesten Volvo hierzulande gemausert. Lediglich der XC 60 war mit mehr als 9800 Exemplaren noch beliebter. Der Ottomotor spielt für die Kunden der Marke nur eine kleine Nebenrolle. Fast 93 Prozent, und damit nochmals um 1,6 Prozentpunkte gesteigert, beträgt der Anteil der Dieselmodelle am Gesamtvolumen von Volvo. So aufgestellt, sieht es die deutsche Vertretung als realistisch an, auch in einem schwachen Markt "auf Halten zu spielen".

30 Prozent Allradfahrzeuge

Wenn es um Sicherheitsgewinn geht, sind Volvo-Kunden gut informiert. Sie wissen, dass ein Allradantrieb nicht nur bei Nässe und Schnee dafür sorgt, unkontrollierbar Fahrsituationen zu verhindern. Deshalb greifen sie gern zur Kraft der vier Räder. Fast 30 Prozent der in Deutschland verkauften Volvo-Modelle waren vergangenes Jahr mit dem 4x4-Antrieb ausgestattet. Wie sich auch ein V 40 damit souverän durch üblen Schneematsch wühlen kann, demonstrierte Volvo jüngst bei einem Austritt in die Berge.

Jetzt erhält das Kompaktmodell eine zusätzliche Ausstattungsvariante dazu, die zwar Offroad-Optik mitbringt, aber auch als Fronttriebler zu haben ist. Der V 40 Cross Country. Der Einstiegspreis von 26.780 Euro erscheint vergleichsweise moderat. Auch die zweite Neuerung, die sportlich orientierte R-Design-Variante, liegt mit 28.580 Euro noch klar unter der für die Kompakt-Klasse sehr wichtigen 30.000-Euro-Grenze. Was Volvo freilich nicht von anderen Herstellern mit Premium-Anspruch unterscheidet, ist die Tatsache, dass diese Summen ohne viel Aufhebens verdoppelt werden können, wenn man in der Liste der verfügbaren Sonderausstattungen nur genug Kreuzchen macht.

Turbo-Leistung bis zu 245 PS

Der Volvo V40 Cross Country im Schnee.
Dero V40 Cross Country Axe F. Busse

Sowohl Cross Country als auch R-Design unterscheiden sich vom normalen V40 zunächst durch optische Veränderungen. Bei den Motoren gibt es keine Veränderungen zum vorhandenen Angebot: Es stehen zwei Benziner und drei Diesel mit einer Leistungs-Bandbreite von 115 PS bis 254 PS zur Verfügung. Letzterer ist ein Fünfzylinder-Turbobenziner, dessen erste Ausführungen noch auf die Zeit der Zugehörigkeit zum Ford-Konzern stammen. Für die R-Design-Reihe gibt es darüber hinaus einen dritten Ottomotor mit 150 PS.

Eine geringfügig höhere Sitzposition und Bodenfreiheit des Cross Country kommt eher dem Wohlbefinden des Fahrers und der Übersichtlichkeit zugute, als es etwaiger Geländetauglichkeit nützt. Der Allradantrieb ist auf die Kombination mit dem Fünfzylinder-Benziner beschränkt. Dass es für die Diesel, die wie gesehen von Volvo-Kunden gerne geordert werden, keinen 4x4-Antrieb gibt, könnte sich zukünftig noch als Nachteil heraus stellen. Weitere Zutaten zum Image des wackeren Naturburschen: Spezielle Stoßfänger und Schweller, Unterfahrschutz, eine modifizierte Heckschürze und ein verchromter Waben-Kühlergrill zieren den Cross Country. Für dies alles zahlt der geneigte Kunde rund 1800 Euro Aufpreis.

Das ist die gleiche Summe, die für eine R-Design-Ausführung des V40 zusätzlich aufgebracht werden muss. Mehr noch als der Cross Country, dessen Dachreling einen gewissen Zusatznutzen verspricht, geht es bei diesem Sondermodell rein um die sportlich-robuste Optik. Dafür sorgen die neu gestalteten Front- und Heckschürzen, die Auspuffanlage mit zweifach runden Edelstahl-Endrohren, Alu-Außenspiegelklappen und edel designten Leichtmetallfelgen. Innen gibt es Sportsitze mit Ledereinlagen, die sich ihre Sportlichkeit leider nicht mit stabilem Seitenhalt verdienen. Gegen Aufpreis gibt es ein Sportfahrwerk, wobei man allerdings auch dem Serienfahrwerk einen gewissen rustikalen Komfort nicht absprechen kann.

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