Souveräner Auftritt mit Commonrail-Motor

Saab ist Volvo gefolgt und hat einen drehfreudigen Dieselmotor ins Angebot aufgenommen. Mit dem modernen Commonrail bietet der 9-3 1.9 TID Umweltfreundlichkeit und Fahrvergnügen.

Stefan Grundhoff

Darauf haben viele Skandinavien-Fans gewartet. Nachdem Volvo mit dem drehfreudigen D- 5-Aggregat bereits seit längerer Zeit einen dynamischen Selbstzünder anbietet, zieht endlich auch Saab nach. Die Zeiten der betagten Direkteinspritzer-Technik sind vergangen. Der neue Saab 9-3 1.9 TID bietet einen modernen Commonrail-Diesel mit Fahrspaß und Partikelfilter.

Quantensprung zum Vorgänger

Der 9-3 1.9 TID muss einfach das neue Volumenmodell im Hause Saab werden, auch wenn die Saab-Käufer bislang nicht als die ganz großen Dieselfans bekannt waren. Der souverän motorisierte Vierzylinder ist ein Quantensprung zum Vorgänger 9-3 2.2 TID und besser als die Basisbenziner. Der Motor mit seinen beiden Ausbaustufen (120 und 150 PS) stammt aus der Powertrain-Zusammenarbeit von GM und Fiat. Seit ein paar Monaten ist er unter anderem im Opel Vectra zu bekommen. 110 KW/150 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 2.000 U/min machen dem schwedischen Fronttriebler ordentlich Dampf auf die Vorderachse.

Eine ideale Kombination bildet das Euro-4-Triebwerk mit dem optionalen Automatikgetriebe. Anders als beim kleinen 1.9 TID mit 120 PS ist die große Variante mit sechs harmonisch abgestimmten Schaltstufen unterwegs. Durchschnittlich soll der automatisierte Saab 7,2 Liter Diesel auf 100 km verbrauchen. Üppige 1,3 Liter mehr als die ebenfalls überzeugende Schaltversion mit ebenfalls sechs Gängen. Beide schaffen nicht nur Euro 4, sondern verfügen serienmäßig über einen Partikelfilter.

Schlapper Spurt

Der Motor zieht druckvoll an und hat Kraft in allen Drehzahlbereichen. Das Geräuschniveau hält sich dabei angenehm in Grenzen. 210 km/h Spitze gehen in Ordnung, 0 auf 100 km/h in elf Sekunden sind jedoch zu schlapp. Besonders mit dem aufpreispflichtigen Sportpaket liegt der Saab 9-3 dank sportlichen Dämpfern und 17-Zoll-Felgen satt auf der Straße. Lenkung und Feder-Dämpferabstimmung sind gelungen. Jedoch sind die Antriebskräfte am Steuer spürbar.

Der Fahrdynamik setzt allein der Vorderradantrieb seine Grenzen. Innen geht es bekannt wohnlich zu. Die Instrumente sind übersichtlich. Auf den Saab-Stühlen fühlen sich auch groß gewachsene Personen wohl; besonders die Seitenwangen der Sitze sind jedoch zu weich. Der Preis für den mittelprächtig ausgestatteten Saab 9-3 1.9 TID Arc liegt bei 29.750 Euro; die gute Sechgang-Automatik kostet üppige 1.900 Euro Aufpreis. Weitere sinnvolle Extras sind Xenonlicht, Sitzheizung, Klimaautomatik und Navigationssystem - macht zusammen knapp 34.000 Euro. Kein preiswertes Vergnügen, den überzeugenden neuen Saab-Diesel zu fahren.

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