Mazda-Van: Flexibel durch «Karakuri»

Verbesserungen am Mazda MPV sollen endlich den gewünschten Markterfolg bringen. Das Familienauto mit bis zu sieben Sitzen ist im Innenraum so variabel wie kein anderer Van.

Stefan Grundhoff

Die seit Jahren anhaltende Erfolglosigkeit des Mazda MPV auf dem deutschen Markt ist schwer zu erklären. Das Familienauto blieb trotz anhaltenden Van-Booms in Deutschland im Hintergrund.

Die Konkurrenz ist gewaltig

Während die Konkurrenz mit Chrysler Voyager, Kia Carnival oder den Eurovans (Peugeot 807, Citroen C 8, etc.) immer mehr Familien an sich binden, fristet der MPV kaum mehr als ein Schattendasein. Eigentlich schade, denn in der Klasse gibt es schlechtere Vertreter. Jetzt wurde der Mazda MPV nochmals überarbeitet, ehe er Ende 2004 einen Nachfolger bekommen soll.

Die Erfolgswelle im Hause Mazda ist am MPV fast spurlos vorübergegangen. Immerhin: Seitdem der Familienvan endlich auch mit einen Commonrail-Dieselmotor zu bekommen ist, ist die Nachfrage größer geworden. Vom neuen Modell will Mazda 2004 rund 2.800 Fahrzeuge in Deutschland verkaufen.

Die Heckansicht.

Von außen sind die Veränderungen des aktuellen MPV nur auf den zweiten Blick zu erkennen. Leichte Modifikationen an Front und Heck - das war es auch schon.

Drei Handgriffe und die Sitze sind verstaut

Im Innenraum präsentiert sich der Fronttriebler jedoch variabler denn je. Das Zauberwort heißt «Karakuri» und ist bereits aus dem Mazda 6 bekannt. Inspiriert wurde der Begriff von der japanischen Faltpuppen-Technik. Mit drei Handgriffen lässt sich die dritte Sitzreihe des 6-Sitzers spurlos in der Bodengruppe verstauen. Dann stehen statt 405 Litern Stauraum satte 866 Liter zur Verfügung.

Auch die zweite Sitzreihe zeigt sich mit Längsverstellung und neigungsverstellbaren Rückenlehnen anpassungsfähig. Leider öffnen die Schiebetüren nicht weit gut genug. Der rechte Sitz kann mit einem Handgriff verschoben werden, um den Einstieg in die dritte Sitzreihe zu erleichtern. Zudem können die beiden Sitze ausgebaut oder zu Tischen umfunktioniert werden. Wer zu Transportzwecken auf die Sitze ganz verzichten möchte, hat einen Stauraum von rund 1.600 Litern zur Verfügung.

Viel Beinfreiheit in ersten beiden Reihen

Weiterhin wird der Mazda MPV wie bisher mit fünf oder sieben Sitzen ohne Klappmechanismus nach japanischer Art angeboten. Das Platzangebot vorn und in der zweiten Reihe ist jedoch immer großzügig. Die Sitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Das erhöht auch den Langstreckenkomfort.

Großer Stauraum.

Etwas enger geht es in der optionalen dritten Sitzreihe zu. Hier fühlen sich allenfalls Kinder auch auf längeren Strecken wohl. Der Innenraum des MPV wirkt gefällig und gut verarbeitet. Der serienmäßige Carbonlook im Armaturenbrett passt jedoch nicht so recht zu einem Kleinbus. Armaturenbrett und Instrumente wirken nicht so dynamisch und elegant wie bei den anderen Mazda-Modellen.

Kein Rußpartikelfilter

Angetrieben wird der Mazda MPV von einem 2,3 Liter großen Benzinmotor mit 141 PS oder einen Zweiliter-Commonrail-Diesel. Der Diesel heizt dem MPV mit seinen 100 KW/136 PS und einem maximalen Drehmoment von 310 Nm mächtig ein. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 176 km/h. Den Spurt auf 100 km/h schafft der Japaner in 13,2 Sekunden. Der Durchschnittsverbrauch des rund 1,8 Tonnen schweren MPV liegt bei 7,1 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Einen Rußpartikelfilter gibt es nicht.

Die Lenkung ist ebenso wie die Fünfgang-Schaltung angenehm leichtgängig. Das Fahrwerk ist nicht zu weich; so machen auch schnelle Autobahntouren Freude. Es lässt sich in dem Van sehr angenehm reisen.

Sicherheitsausstattung lässt Wünsche offen

Nicht ganz auf der Höhe ist die Sicherheitsausstattung. An Bord des Mazda MPV sind Front- und Seitenairbags, Isofix-Halterungen, ABS und Traktionskontrolle. ESP oder Airbags für die Passagiere in der zweiten und dritten Reihe gibt es nicht einmal gegen Aufpreis.

Die Komfortausstattung bietet serienmäßig Klimaanlage, Fensterheber, elektrische Spiegel und CD-Soundsystem mit Lenkradfernbedienung. Elektrische Sitzverstellung, elektrische Schiebetüren oder beheizbare Ledersitze gibt es ebenfalls nicht. Der Preis für den Mazda MPV 2.0 CD Exclusive 6 (Sechssitzer) liegt bei 28.175 Euro. Als Sonderausstattung stehen ein elektrisches Schiebedach (820 Euro) und ein Navigationssystem (1.720 Euro) zur Verfügung. Der Einstiegspreis für die Dieselversion liegt bei 26.520 Euro.

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