Hyundai Getz: Stadtflitzer mit solider Leistung

Mit dem Getz hat Hyundai einen gelungenen Stadtflitzer im Programm. Der kleine Koreaner überzeugt mit seinen Fahrleistungen, der Innenraum lässt Wünsche offen.

Stefan Zaumseil

Der Hyundai Getz sieht gut aus, doch im Innenraum könnten die Materialien hochwertiger ausfallen. Doch trotz dieser Einschränkung muss sich der Getz vor etablierten Autos wie dem VW Polo, Ford Fiesta oder Opel Corsa nicht verstecken.

Bei den Fahrleistungen macht der Getz mit dem getesteten Commonrail-Motor einen guten Eindruck. Er hat drei Zylinder mit einem Hubraum von 1,5 Litern und leistet 60 KW/82 PS. Damit wird der 3,81 Meter kleine Koreaner zu einem Stadtflitzer. Dank Turbolader mit Ladeluftkühlung und vier Ventilen pro Zylinder schafft der Getz ein maximales Drehmoment von 191 Nm. So lässt sich der Fronttriebler schaltfaul und untertourig bewegen, obwohl der Kleinwagen immerhin 1.300 Kilogramm wiegt.

Niedriger Verbrauch

Ein sanfter Druck auf das Gaspedal reicht und schon ist die nächste Lücke im dichten Stadtverkehr erreicht. Selbst auf Autobahn und Landstraße liefert der durchzugsstarke CRDi-Motor eine solide Leistung. Gute Noten gibt es für den Verbrauch, mäßige für das Abgasverhalten: Während der kleinste Hyundai trotz viel Stadtverkehr im Test durchschnittlich kaum mehr als sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer verbrauchte, schafft er nur die Abgasnorm Euro 3. Bei sehr zurückhaltender Fahrweise lässt sich der Verbrauch sogar auf fünf Liter bringen. Von 0 - 100 km/h schafft es der Kleine in 14 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h. Mehr muss in dieser Klasse nicht sein.

Klare Linien besonders am Heck und an den Flanken tragen zum schnittigen Eindruck der Karrosserie bei. Die Front ist ein wenig langweilig.

Innenraum mutet billig an

Das Cockpit im Getz.

Im Innenraum zeigt der Kleine dafür wenig Charme. Graue Kunststoffoberflächen wirken lieblos und nicht hochwertig. Das gilt auch für Sitze und Türtafeln. Das kann die - oft auch teure - Konkurrenz besser. Dafür lässt es sich bequem sitzen. Selbst großgewachsene Fahrer von über 1,90 Meter haben keine Probleme im Getz bequem unterzukommen. Die Sitze lassen sich ebenso wie das Lenkrad gut einstellen. Einzig die Sitzfläche könnte länger sein. Die Instrumente und Bedienelemente sind gut abzulesen und liegen gut im Blickfeld des Fahrers.

Weshalb der Bordcomputer umständlich über einen kleinen Drücker im Armaturenbrett bedient wird, bleibt ein Hyundai-Geheimnis. Auch der Platz im Fond zeigt sich überraschend geräumig. Durch das hohe Heck wurde wiederum an großgewachsene Personen gedacht. Die Beinfreiheit ist trotz 2,46 Radstand indes etwas knapp, aber noch als ausreichend zu bezeichnen. Der Einstieg ins Fondabteil klappt durch die hinteren Türen ebenfalls problemlos. So wünscht man sich einen Kleinwagen. Erfreulich ebenfalls die zahlreichen Ablagen im Innenraum.

Bis 977 Liter Stauraum

Das Heck des Hyundai Getz.

Das Kofferraumvolumen liegt bei 254 Litern. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Rückbank ganz oder im Verhältnis 40:60 umklappen. Dann stehen bis zu 977 Liter Stauraum zur Verfügung. Der Boden ist eben, die Ladekante auch - der nächste Großeinkauf kann kommen. Leer und beladen macht das Fahrwerk des Hyundai Getz einen ausgewogenen Eindruck. Selbst mit flotter Geschwindigkeit kann man enge Kurven sicher durchfahren. Geht es zu schnell, schiebt er aber etwas zu sanft über die Vorderräder. Einzig die Bremsen lassen bei starker Beanspruchung etwas an Biss vermissen. Unverständlich ist, weshalb ESP nicht lieferbar ist. Die Preise für die Basisversion Hyundai Getz 1,1 beginnen bei 9.990 Euro. Der getestete Getz 1,5 CRDi in der Ausstattungsvariante GLS kostet als Fünftürer 13.390 Euro. Bleiben in der knappen Ausstattungsliste nur die 1.150 Euro teure Klimaalage und für Sonnenanbeter das elektrische Faltschiebedach (890 Euro). Serienmäßig hat der Hyundai Getz GLS Front- und Seitenairbags, ABS, Isofix-Vorbereitungen, Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung an Bord.

Keine Beiträge vorhanden