Ford Focus Turnier: Agil wie die Limousine

Der Ford Focus Turnier steht der Limousine in nichts nach. Vor allem mit seinen Fahrleistungen vermag der Kombi zu überzeugen, allerdings erst ab der 115-PS-Maschine.

Stefan Grundhoff

Gutes besser machen war die einfache Vorgabe für die Ford-Ingenieure bei der Entwicklung des neuen Focus. Nachdem die Limousinenversion bereits die ersten Tests erfolgreich hinter sich gebracht hat, wird nun der Kombi ins Rennen geschickt. Die Huckepack-Modelle heißen bei den Kölnern seit Jahren Turnier und gehören zum festen Modellprogramm.

Der Konkurrenz voraus

Im Gegensatz zur Konkurrenz bringt Ford beim Focus die Kombiversion zusammen mit der Limousine auf den Markt. Zur Erinnerung: Der Astra Caravan kam ein halbes Jahr nach der Limousine und beim Golf warten viele seit über einem Jahr auf die Hochdachvariante «Golf Plus».

Der neue Ford Focus Turnier liegt optisch ganz auf einer Linie mit den drei- und fünftürigen Versionen. Bis zur B-Säule gibt es keinen baulichen Unterschied. Ab hier zieht sich das Dach weit hinter den Radkasten bis zur großen Heckklappe. Die fällt deutlich gemäßigter ab als der fast senkrechte Heckabschluss des Vorgängers. Auch die höher angesetzten schmalen Rückleuchten orientieren sich deutlich am Konzernbruder Mondeo.

13 Zentimeter länger

Die Seitenansicht des Turnier

Der Focus Turnier ist 13 Zentimeter länger als die Schräghecklimousinen und schafft so gerade im Heck deutlich mehr Platz. Die weit aufschwingende Heckklappe ermöglicht ein leichtes Be- und Entladen. Der Kofferraum schluckt 475 Liter. Nach dem Umklappen der geteilten Rückbank sind es 1525 Liter und eine Länge von 1,68 Meter. Das Platzangebot vorne und im Fond ist gut. Die Sitze sind bei der Konkurrenz von Volkswagen und Opel jedoch besser gepolstert und bieten mehr Seitenhalt. Ärgerlich: Die hinteren Kopfstützen im Focus rutschen immer wieder herunter.

Das Fahrverhalten des 1,3 Tonnen schweren Ford Focus Turnier steht dem der agilen Limousine in kaum etwas nach. Die Lenkung ist überaus präzise und ein wichtiger Bestandteil des Focus-Spaßfaktors. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist straff und gleichermaßen komfortabel. Auf schnell gefahrenen Landstraßenkursen spielt der Kölner Fronttriebler seine Stärken aus.

Gute Bremsen

Die 1.6-Liter-Maschine des Ford Focus Turnier.

Die Bremsen packen kräftig zu und passen zur kompletten Sicherheitshausstattung mit ABS, ESP, Front-, Seiten- und Kopfairbags. Während sich der 1,6 Liter große Basisbenziner mit seinen 100 PS recht träge zeigt, macht der neue 1,6 Liter Ti-VCT-Motor mit 85 kW/115 PS eine bessere Figur. Er hat 155 Nm, zwei Nockenwellen und variable Steuerzeiten.

Der Fahrer merkt es schnell: 0 auf 100 km/h in 11 statt in 12,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h statt 180 sprechen für den moderneren Motor. Dabei verbraucht der Ti-VCT-Motor mit 6,4 Litern Super auf 100 km weniger als der bekannte 1,6-Liter-Motor (6,7 Liter). Die Schadstoffnorm Euro 4 ist selbstverständlich. Trotzdem werden sich wohl die meisten Kunden für den drehmomentstärkeren Focus Turnier 1.6 TDCi mit Commonrail-Diesel, sparsamem Verbrauch und kraftvollem Drehmoment entscheiden.

Der Ford Focus Turnier ist den Ausstattungsvarianten Ambiente, Trend, Sport, Ghia und Titanium zu bekommen. Zumindest der Trend sollte es sein. Er bietet unter anderem Klimaanlage und elektrische Spiegel. Ärgerlich, dass Selbstverständlichkeiten wie elektrische Fensterheber hinten (250 Euro) und Nebelscheinwerfer (incl. Kurvenlicht 360 Euro) extra geordert werden müssen.

Der Basispreis für den Ford Focus Turnier 1.6 Ti-VCT Trend kostet 19.025 Euro. Sinnvolle Extras sind Navigationssystem ab 1430 Euro, Klimaautomatik (375 Euro) und Alufelgen 990 Euro. So liegt ein metallicfarbener Familienkombi bei rund 22.000 Euro.

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