Volvo C40 Recharge: Elektro-Coupé mit Spaßgarantie

Volvo C40 Recharge: Elektro-Coupé mit Spaßgarantie
Der Volvo C40 Recharge wird ausschließlich online angeboten. © Volvo

Der Volvo C40 Recharge ist das erste reine E-Auto der Schweden. Von ihm wird es kein Verbrenner-Pendant geben. Mit Blick auf die Ausrichtung der Marke kommt ihm eine besondere Bedeutung zu.

Volvo bekennt sich wie kaum ein anderer Hersteller zur Elektromobilität. Die Schweden wollen ab 2030 komplett aus dem Verbrennungsmotor ausgestiegen sein. Dann wird die Geely-Tochter, die gerade an die Börse strebt, eine rein elektrische Marke sein.

Den Weg dorthin geht man ausgesprochen konsequent: Nachdem man zunächst seine Verbrenner mit Plug-in-Hybriden ausgestattet hatte, war das Ende 2020 vorgestellte SUV XC40 das erste reine Elektroauto der Schweden. Nun geht die Modelloffensive weiter. Das ist auch erforderlich, schließlich will man bis 2025 bereits 50 Prozent seines Gesamtabsatzes mit rein elektrischen Modellen bestreiten.

C40 ist zweites E-Modell nach XC40

Nach dem XC40 rollt in den kommenden Wochen der C40 Recharge auf den Markt. Es ist die Coupé-Variante des Kompakt-SUV. Für Volvo ist es ein ganz besonderes Auto: Während es den XC40 auch noch als Verbrenner gibt, wird das Coupé ausschließlich als reines E-Auto angeboten. Vertrieben wird es – der neuen Strategie folgend – ausschließlich online.

Im Cockpit unterscheidet sich der C40 Recharge nur marginal vom XC40. Foto: Volvo

Die Erwartungen an den C40 Recharge sind entsprechend hoch. „Wir erwarten für Europa mit Blick auf den Gesamtabsatz vom XC40 und C40 einen Anteil von 15 Prozent“, sagte Arek Nowinski, der bei Volvo das Geschäft für Europa, Middle East und Afrika (EMEA) verantwortet. Wie die Aufteilung zwischen beiden Modellen ausschauen wird, das konnte Nowinski indes nicht sagen. Das käme einem Blick in die Glaskugel gleich, sagte er.
Der Anteil für beiden Modelle könnte indes noch über die prognostizierten 15 Prozent wachsen, doch das hänge von der weiteren Marktentwicklung bei der E-Mobilität ab. Nowinski zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Nachfrage nach reinen E-Autos in den kommenden zwei, drei Jahren deutlich steigen wird. Bei den Plug-in-Hybriden erwartet er indes einen konstanten Verlauf.

Selbstbewusster Einstiegspreis

Dass der C40 seine Kundinnen und Kunden findet, dürfte sicher sein. Wenn es denn überhaupt einen Grund geben dürfte, der einen größeren Erfolg verhindert, ist es der Preis: er liegt bei selbstbewussten 57.890 Euro (allerdings ist darin ein Servicepaket inklusive Versicherung enthalten). Dennoch bleibt dieser Preis eine Ansage – aber so etwas kennt man ja auch bereits von den anderen Volvo-Modellen. Doch für dieses Geld bekommt man dann auch ein ausgesprochen stimmiges Auto vor die Tür gestellt. Wer mag, kann sich auch für ein Auto-Abo entscheiden: Monatlich werden dann 699 Euro fällig. Wem der C40 mit Allradantrieb derzeit übrigens noch zu teuer ist, der muss sich noch ein wenig gedulden. Wie bereits beim XC40 wird es auch vom C40 eine Variante mit Frontantrieb geben. Wann die kommt, steht indes noch nicht fest.

Klar, Coupés muss man mögen und auch die Nachteile wie eine eingeschränkte Sicht nach hinten muss man in Kauf nehmen. Aber wer sich für diese Karosserieform entscheidet weiß, auf was er sich einlässt. Von daher überrascht es auch nicht, dass durch die abfallende Dachlinie die Kopffreiheit eingeschränkt wird und man mit dem Haupthaar Kontakt zum Dachhimmel aufnimmt. Doch selbst als Großgewachsener (1,91 Meter) kann man im C40 noch durchaus bequem Platz nehmen, auch die Kniefreiheit geht vollauf okay. Im Kofferraum lassen sich 413 Liter Gepäck verstauen, rechnet man den unter dem Ladeboden befindlichen Platz hinzu, sind es sogar 489 Liter. Das geht in Ordnung. Unter der Motorhaube bietet der Frunk weitere 31 Liter.

Android überzeugt

Bleiben wir noch kurz beim Design und dem Innenraum, bevor wir zum Fahren kommen. Mit seiner Zweifarblackierung (schwarzes Dach, blaue Farbe) sieht der neue Stromer richtig chic aus. Auch der Innenraum folgt dem skandinavischen Designansatz: Klare Formen, reduzierte Schalter. Der große Touchscreen bestimmt den Eindruck des Innenraums, in dem übrigens bei den Sitzen auf Leder verzichtet wird und nachhaltige Materialien zum Einsatz kommen.

Das Betriebssystem basiert auf Googles Android – und hinterlässt einen guten Eindruck. Die Sprachsteuerung („Hey Google“) macht meist, was man von ihm verlangt und auch die Navigation mit Google Maps bringt einen zuverlässig unter Einbeziehung der aktuellen Verkehrsverhältnisse ans Ziel.

Leistung von 408 PS

Der Volvo C40 Recharge macht auch von hinten eine gute Figur. Foto: Volvo

Doch kommen wird nun endlich zum Fahrverhalten des neuen C40: Die E-Motoren vorn und hinten bieten eine Leistung von zusammen 408 PS und ein maximales Drehmoment von 660 Nm (identisch mit XC40). Das hört sich schon auf dem Papier gut an, in der Realität fühlt sich das aber noch viel besser an.

So vergehen bis Tempo 100 gerade einmal 4,7 Sekunden und die Topgeschwindigkeit liegt – wie bei allen Volvo-Modellen – bei 180 km/h an. Das reicht mehr als aus, auch wenn man in einem E-Auto nur selten so schnell unterwegs sein dürfte. Die im Unterboden verbaute Batterie verfügt über eine Nettokapazität von 75 kWh (brutto 78 kWh). Das soll für eine Reichweite von bis zu 444 Kilometer reichen. Den Verbrauch gibt Volvo zwischen 20,7 und 22,3 kWh auf 100 Kilometer an. Bei unseren Testfahrten in Belgien kamen wir bei teils flotter Fahrweise auf 21,3 kWh. Für ein Auto mit dieser Leistung ein durchaus guter Wert. Und, wie lange dauert die Aufladung des Akkus? Mit seiner Ladeleistung von 150 kW soll die Batterie an einem Schnelllader in 37 Minuten auf 80 Prozent zu laden sein. Am Ende der Testfahrten hinterlässt der neue C40 einen überzeugenden Eindruck. Elektrisches Fahren kann halt viel Spaß machen, insbesondere in einem Volvo.

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