Adé, biederer Lastesel

Fahrbericht Renault Megane Grandtour

Um zwei weitere Varianten erweitert Renault die kompakte Megane-Familie. Nach Fünftürer und Coupe stehen ab 19. Juni auch der Grandtour genannte Kombi sowie der fünfsitzige Kompakt-Van Scenic bei den Händlern.

Von Martina Göres

Mit einem Einstiegspreis von 18.950 Euro ist der Megane Grandtour um 600 Euro günstiger als sein Vorgänger. Der Scénic für mindestens 19.100 Euro startet sogar mit einem Preisvorteil von 2.200 Euro. Sah der Kombi der letzten Mégane-Generation noch aus wie ein biederer Lastenesel, so kommt der neue Grandtour beinahe schicker daher als seine Brüder. Bis zur B-Säule mit der seit Ende letzten Jahres erhältlichen Steilhecklimousine identisch, gefallen beim Kombi die flacher verlaufende Dachlinie und der markante Abschluss mit der weit heruntergezogenen Heckklappe.

Niedrige Ladekante

Dahinter lassen sich - äußerst rückenschonend über die nur 56 Zentimeter hohe Ladekante - 524 Liter Gepäck unterbringen. Maximal 1.595 Liter können auf nahezu ebener Fläche untergebracht werden, nachdem die im Verhältnis 60:40 teilbaren Rücksitze nach vorn geklappt wurden. Die Lehne des Beifahrersitzes ist serienmäßig umklappbar, so dass sich Gegenstände bis 2,55 Meter Länge transportieren lassen. Mit 4,56 Meter Länge überragt der Kombi seinen Vorgänger um sechs und die Limousine um 26 Zentimeter.

Digitale und analoge Anzeigen

Das Cockpit des Der Renault Megane Grandtour Foto: Renault

Deutlich mehr Kniefreiheit für die Fondpassagiere bringt der gegenüber dem Steilheckmodell um 6,2 Zentimeter verlängerte Radstand; man sitzt auf allen Plätzen kommod, Platz nach oben gibt es reichlich. Das Armaturenbrett mit einem Mix aus digitalen und analogen Anzeigen entspricht dem der Limousine. Der Fahrersitz kann um sieben Zentimeter in der Höhe verstellt werden, das Lenkrad ist höhen- und längsverstellbar. Die komfortable Federung des akustisch unaufdringlichen Fronttrieblers bügelt die meisten Unebenheiten weg; für präzisere Lenkhilfe und bessere Rückmeldung sorgt die neue Servolenkung.

Vorerst Euro4

Der Renault Megane Grandtour Foto: Renault

Vier Benziner und vier sparsame Selbstzünder stehen zur Wahl. Die Ottomotoren mit 1,4 Liter bis 2,0 Liter Hubraum umfassen ein Leistungsspektrum von 110 bis 180 PS, der neue 1,4-Liter-Benziner verfügt ebenso wie der stärkste Otto über einen Turbolader. Die Turbodiesel mit 1,5 Litern bis 2,0 Litern Hubraum leisten von 90 PS bis 160 PS. Schon der 106 PS starke 1,5-Liter-Selbstzünder glänzt mit harmonischer Kraftentfaltung und einem Durchschnittsverbrauch von 4,8 Litern je 100 Kilometer. Bis auf die beiden stärksten Diesel erfüllen alle Motoren nur die Euro 4-Norm, demnächst sollen jedoch alle Selbstzünder auf Euro 5 getrimmt werden. Die recht umfangreiche Serienausstattung umfasst sechs Airbags, ESP, Klimaanlage und Dachreling. Wie in den übrigen Mégane-Modellen ist auch für den Grandtour ein fest eingebautes TomTom-Navigationssystem für 490 Euro erhältlich.

Längsverschiebbare Einzelsitze

Der neue Renault Scenic Foto: Renault

Ähnlich gute Platzverhältnisse wie der Grandtour bietet der 4,34 Meter lange Scénic. Die dritte Generation des «Vaters aller Kompakt-Vans» wurde um zehn Zentimeter verlängert und präsentiert sich wieder praktisch und komfortabel. Mit drei längsverschiebbaren Einzelsitzen im Fond, die sich zusammenfalten und komplett ausbauen lassen, bietet der Fünfsitzer ein Höchstmaß an Variabilität im Innenraum sowie ein Gepäckvolumen von 470 Liter bis 1.870 Liter in zweisitziger Konfiguration. Im Vergleich zu dem um 22 Zentimeter längeren Grand Scénic, der seit April im Handel ist, ist der kleinere Bruder um 1.100 Euro günstiger. Die recht umfangreiche Serienausstattung umfasst sechs Airbags, ESP, Klimaanlage und Dachreling. Wie in den übrigen Mégane-Modellen ist auch für den Grandtour ein fest eingebautes TomTom-Navigationssystem für 490 Euro erhältlich.

Optionale dritte Sitzreihe

Die an das Mégane Coupé angelehnte Frontpartie mit großen Lufteinlässen lässt den Scénic etwas sportlicher wirken, innen unterscheidet sich die Lang- von der Kurzversion nur durch den größeren Kofferraum und die optionale dritte Sitzreihe. Die Motorenpalette für den Scénic umfasst drei Benziner mit einer Leistung von 110 PS bis 140 PS und drei Selbstzünder mit 106 PS bis 160 PS. (mid)

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