Diesel-Pkw dürften aufgrund der Einführung der Euro-6-Abgasnorm teurer werden. Der Grund liegt in einem aufwendigeren Abgassystem zur Reduzierung der Stickstoffe.
Die Einführung der Abgasnorm Euro 6 macht viele Diesel-Pkw ab Herbst teurer. Die Herstellungskosten für das Abgassystem dürften sich um 50 bis 60 Prozent verteuern, prognostiziert der Leiter der Vorentwicklung beim Zulieferer Faurecia, Klaus Spindler, gegenüber den „VDI Nachrichten“. Damit werde der Anteil des Antriebsstrangs an den Gesamtkosten von bisher 10 auf dann 15 Prozent steigen.
Reduktion der Stickstoffe
In welchem Ausmaß die Autohersteller die Zusatzkosten an ihre Kunden weiterreichen, ist aber nicht klar. Schaut man sich jedoch die aktuellen Aufpreise der bereits erhältlichen Euro-6-Modelle gegenüber den Euro-5-Varianten an, kommt man auf eine Differenz von 1000 bis 2000 Euro. Beim VW Passat etwa ist die besonders saubere „Blue TDI“-Ausführung des 2,0-Liter-Diesels um 1200 Euro teurer als die gleich starke Version nach Euro-5-Machart.
Der Aufpreis resultiert vor allem aus den aufwendigen Systemen zur Reduktion von Stickstoff. Ab einer bestimmten Fahrzeuggröße ist zum Erreichen des Grenzwertes ein sogenannter SCR-Katalysator mit Harnstoffeinspritzung nötig. Euro 6 wird ab dem 1. September für alle neu auf den Markt gebrachten Pkw-Typen Pflicht. Ab Januar 2015 müssen dann alle Neuwagen die Anforderungen erfüllen. (SP-X)