Corsa 1.2 Twinport beweist neues Opel-Image

Corsa 1.2 Twinport beweist neues Opel-Image
Opel Corsa 1,2 Twinport. © Foto: Press-Inform

Am Corsa zeigt Opel, wie behutsame Modellpflege funktionieren kann: Der Corsa ist seit 1982 auf dem Markt – aber auch in der aktuellen Generation auf einen Blick wieder zu erkennen. Und dazu ganz schön flott.

Jürgen Wolff

Reden wir über Qualität. Bis heute schleppt Opel das schwere Erbe aus Lopez' Zeiten mit sich herum - zumindest vom Image her. Opel-Qualität? Dünne Bleche, billige Materialien, versteckte Mängel. Alles falsch. Opel hat gelernt - und der kleine Corsa längst wieder Topqualität erreicht. Innen und außen gibt es nichts zu beanstanden an Verarbeitung und Materialien. Alles passt, nichts wackelt oder hat ungebührlich viel Luft.

Niedlich war der Corsa schon immer - schließlich hat Opel ihn ausdrücklich nicht nur, aber vor allem für seine weibliche Kundschaft vermessen und gebaut. Die rundliche Form, die hochgezogenen Rückleuchten, die Klarglasscheinwerfer - der Corsa des Jahres 2005 kommt nicht mehr ganz so pausbäckig daher wie sein Vorgänger. Da hat es ihm auch nicht geschadet, dass er in Länge und Breite etwas zugelegt hat.

Genügend Raum

Opel Corsa 1,2 Twinport. Foto: Press-Inform

Besonders im Innenraum macht sich das bemerkbar. Platz für den Alltag war schon immer im Corsa. Nun ist es ein klein wenig mehr. Vorne sitzt man für einen Kleinwagen durchaus großzügig. Die Sitze bieten Platz und ausreichend Seitenhalt. Beim Schalten kommt man nur selten mal den Knien des Beifahrers ins Gehege. Die Sitze lassen sich weit genug nach hinten verschieben, um auch den Größeren unter uns eine wenn schon nicht bequeme, so aber zumindest akzeptable Sitzposition zu ermöglichen.

Das lässt sich von den Rücksitzen dagegen nicht sagen. Nur wer weniger als 1,80 Meter Körpergröße aufweist, findet auch da ausreichend Platz für Knie und Bein. Armaturenbrett und Instrumente sind zwar nach wie vor nicht unbedingt eine designerische Offenbarung und aus eher tristem Kunststoff - aber allesamt sind exakt und problemlos abzulesen und genau da, wo man sie vermuten würde. Gleiches gilt für die Knöpfe und Schalter. Für deren Bedienung braucht man auch in dieser Corsa-Generation kein abgeschlossenes Zweitstudium.

Der Kofferraum entspricht mit 260 Litern Volumen dem Standard der Klasse und lässt sich bei umgeklappten Rücklehnen auf 1 060 Liter vergrößern. Der hat dann zwar keine ebene Ladefläche, reicht aber zur Not (und dank der weit öffnenden Heckklappe) sogar für ein Fahrrad oder einen großen Schaukelstuhl. Ärgerlich ist allenfalls die hohe Ladekante. Der 1,2-Liter Twinport-Ecotec-Motor erweist sich als echte Überraschung - nicht nur wegen der durchgehend moderaten Lautstärke.

Opeltypische Aufpreisliste

Opel Corsa 1,2 Twinport. Foto: Press-Inform

Die 80 PS (59 kW) sorgen für eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 12,5 Sekunden und für eine Spitzengeschwindigkeit von 175 Stundenkilometern - die sich im realen Fahrbetrieb eher noch übertreffen lässt. Das macht aus dem Stadt- und Einkaufswagen einen ständigen Begleiter auch auf längeren (Autobahn-)Strecken. Den Verbrauch gibt Opel mit 6,0 Litern Super im Drittelmix an - in der Realität, die sich ohnehin meist in der Stadt abspielen dürfte, sollte man aber besser mit ein, zwei Litern mehr rechnen. Euro 4 ist bei allen Corsa-Motoren die Regel.

Was der flotte Motor vorgibt, bringt der kleine Corsa ebenso flott auf die Straße. Das Fahrwerk ist sportlich straff aber dennoch komfortabel abgestimmt und lässt ihn erstaunlich ruhig liegen. Probleme bekommt man - auch dank des Frontantriebes - im Extremfall nicht mit dem Corsa. Die Servolenkung ist geschwindigkeitsabhängig und vermittelt immer ein gutes Gefühl für Auto und Fahrbahn. Mit dem Corsa lässt sich ebenso leicht einparken wie über Bergstraßen kurven.

Die Schaltung ist exakt und hakelt nicht, die Gänge sind gut auf den Motor abgestimmt. Serienmäßig verfügt der Corsa über Front- und Seitenairbags, ABS und elektronische Bremskraftverteilung. Die Basisversion mit dem 1,2-Liter-Motor kostet ab 11.785 Euro - am besten verkauft sich die Enjoy-Version, die mit Zentralverriegelung, höhenverstellbarem Fahrersitz, elektrischen Fensterhebern vorne und geteilter Rücksitzlehne hinten schon alltagstauglicher ausfällt. Ansonsten ist die Liste der Sonderausstattungen opeltypisch lang - und nicht immer ganz preiswert.


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