Subaru Outback: Trendsetter in der Nische

Fünfte Generation des Crossover

Subaru Outback: Trendsetter in der Nische
Der Subaru Outback hat sein rustikales Äußeres abgelegt. © Subaru

Subaru hat mit dem Outback schon frühzeitig Kombi und SUV miteinander gemixt. Mit der fünften Generation haben die Allradspezialisten nicht nur Förster und Jäger als Kunden im Blick.

Der Subaru Outback brachte schon Mitte der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts Kombiform im rustikalen Gewand und Allrad zusammen. Mit dem trendigen Etikett „Crossover“ konnten sich aber erst Nachahmer des Konzepts am Markt durchsetzen, der Japaner blieb eher ein Nischenprodukt. Die im Frühjahr gestartete fünfte Generation will nun mit aufgefrischtem Design sowie moderner Technik die Kunden überzeugen. Wir baten ihn mit dem bekannten 110 kW/150 PS Boxer-Diesel zum Alltagstest.

Neuer Subaru Outback weniger rustikal

Eins vorweg: Die rustikale Komponente hat der Outback aufgegeben. Schon die vierte Generation fuhr schnörkellos vor, die jetzige hat noch ein paar Kanten mehr geschärft. Die Front spielt – ganz im Trend der Zeit liegend – die SUV-Formen-Karte aus. Und groß beziehungsweise lang ist der Outback geworden. Mit einer Länge von 4,82 Metern liegt er nur rund zehn Zentimetern unter den Abmessungen vom Audi A6 Allroad oder Opel Insignia Country Tourer.

Damit wären wir auch gleich bei der Schokoladenseite des Outback. Sein Platzangebot sowohl für Passagiere als auch Gepäck kann sich sehen lassen. Die Fondnutzer dürfen sich über ausreichend Kopffreiheit freuen, auf die modisch stark abfallende Dachlinienführung haben die Subaru-Designer verzichtet. Lademeister müssen keinerlei Geschick beim Verstauen von Gepäck zeigen, einfach Klappe aufmachen und einladen. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 559 und 1848 Litern und reicht auch für größere Einkaufstouren. Allerdings sollte man sich immer etwas Zeit nehmen: Die Heckklappe schwingt nur sehr langsam hoch.

Subaru Outback im Lifestyle-Trend

Subaru schickt die fünfte Generation des Outback an den Start.
Subaru hat das Cockpit völlig umgestaltet Subaru

Schneller als die früher angebotenen Systeme reagiert das neue Multimediasystem samt Navigation und Rückfahrkamera. Hier haben die Macher des Outback sich ordentlich ins Zeug gelegt. Allerdings geht das manchmal auf Kosten der Praxis. So ist das sehr formschön eingepasste und von Klavierlack umgebene Display in der Mittelkonsole bei Sonne manchmal nur schwer ablesbar. Insgesamt gibt es aber deutliche Fortschritte beim Interieur zu vermelden. Fast möchte man fragen: Das soll ein Subaru sein? Die gewohnte, eher trist gehaltene Hartplastiklandschaft ist passé. Die Konnotationen mit pflegeleicht und Hochdruckreiniger wollen ebenfalls nicht aufkommen. Ganz klar, Subaru will weg vom Förster und Jäger-Image, hin zu mehr Lifestyle.

Die treue Kundschaft im grünen Gewand vernachlässigt man dabei nicht: Der Outback verfügt serienmäßig über Allrad, Ausflüge über matschige Waldwege sind weiterhin möglich. Die Nicht-Jagenden und Forst-Bewachenden freuen sich besonders im Winter über das Plus an Traktion. Über Asphalt gibt der Japaner den bequemen Reisebegleiter, Fahrbahnunebenheiten werden in der Regel gut weggefiltert. Allerdings mag er es nicht, wenn man Schweller auf der Straße zu schnell überfährt und zeigt seinen Unwillen darüber mit ungewohnt harter Rückgabe ans Gesäß.

Assistenzsysteme beim Subaru Outback an Bord

Der Subaru Outback definiert sich über die inneren Werte.
Das "Eye Sight"-System schützt den Subaru Outback Subaru

Nachgelegt hat Subaru ebenfalls beim Thema Assistenzsysteme. Im Offroad-Kombi beobachten zwei Kameras nach dem Vorbild des menschlichen Auges in leicht unterschiedlichen Winkeln die Straße und errechnen aus den kleinen Unterschieden im Bild die Entfernung von Objekten. Mit dem „Eye Sight“ genannten System sind Notbremssystem mit Kollisionswarner, Spurhalteassistent sowie adaptive Geschwindigkeitsregelung eingebunden. Im Normalfall arbeitet das System sehr zuverlässig, manchmal gucken die Fahrzeugaugen aber auch zu hektisch. In engen Kurven registrieren sie Hindernisse, die noch weit entfernt sind, zu früh und piepsen dem entsprechend unnötig. Was wiederum den Fahrer unnötig erschreckt.

Nett dagegen: Bemerken die Kameras beim Staufahren, dass der Vordermann sich bewegt, man selber aber im Stehmodus verweilt, kommt ein dezentes Plong und im Display erscheint der Hinweis, dass der Vorausfahrende schon aktiver ist als man selbst.

Subaru Outback agiert gelassen

Der Subaru Outback definiert sich über die inneren Werte.
Viel Platz bietet der Subaru Outback Subaru

Apropos aktiv: Man sollte mit dem 150 PS-Diesel jegliche hektische Betriebsamkeit ablegen. Zum einen goutiert das CVT-Getriebe einen sanften Beschleunigungsstil. Zwar gehört das ehemals gummibandartige sowie laute Ausfahren der Gänge der Vergangenheit an, schnelles Reagieren auf gewünschte Tempiwechsel ist aber nicht unbedingt seine starke Seite. Gelassenheit ist aber auch aus einem anderem Grund angesagt: der durchzugsstarke und laufruhige Boxer neigt dazu, sich mehr zu genehmigen als man es gutheißen kann. Im Durchschnitt flossen 8,2 Liter Diesel durch die Leitungen, unter eiligen Bedingungen zeigte der Bordcomputer auch zweistellige Werte.

Unser Testfahrzeug kostet in der Topausstattung ab 42.900 Euro. Hier gehört aber alles, was Subaru an Komfort- und Sicherheitsfeatures inklusive Leder, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Navigation und den Assistenten zu bieten hat, zum Serienumfang. Nur die Metallic-Lackierung steht als Extra mit 540 Euro in der Liste. Das macht gelassen beim Durchblättern der Preisliste. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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