Toyota Corolla Verso: Zartes Facelift

Toyota hat den Corolla Verso einem Facelift unterzogen. Allerdings fallen die Unterschiede zum Vorgängermodell so gut wie gar nicht auf.

Von Thomas Flehmer

«Wozu diese Präsentation?«. Die Frage von Henning Meyer, Produktpressesprecher von Toyota Deutschland, war provokant. Doch sie war berechtigt. Denn das Facelift des Corolla Verso ist fünf Jahre nach der Markteinführung äußerst dezent ausgefallen. Die Modifikationen fallen kaum auf, sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen.

Scheinwerfer-Innenseiten erneuert

So wurden die Innenseiten (!) der Frontscheinwerfer und Heckleuchten modifiziert. Zudem wurden Kühlergrill und Stoßfänger etwas aufgewertet. Das war es schon an sichtbaren Unterschieden zum Vorgänger, der rund 19.000 Mal pro Jahr in Deutschland verkauft wird.

Ansonsten haben die Japaner dem Erfolgsmodell das 2.2 D-Cat-Aggregat verpasst. Die Spitzenmotorisierung verrichtet bereits in anderen Toyota-Modellen ihre Arbeit. Der von uns gefahrene 130 kW/177 PS-starke Kompakt-Van agiert dabei äußerst zugkräftig.

Starker Diesel, schlapper Otto

Toyota Corolla Verso Foto: AG/Flehmer

Das starke Drehmoment von 400 Nm, das zwischen 2000 und 2600 U/min seine maximale Kraft entfaltet, sorgt für einen sportlichen Vortrieb. In neun Sekunden ist der dreistellige km/h-Bereich erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 km/h. Der die Euro 5-Norm erfüllende Diesel stößt dabei 178 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Der Verbrauch wird von Toyota mit 6,8 Litern angegeben.

Neben dem sauberen Diesel gehört auch der stärkere Benzinmotor mit 1,8 Litern Hubraum zu den Bestsellern der Baureihe. Leider enttäuschte der Ottomotor bei den Testfahrten. 95 kW/129 PS bringen das um einen Zentimeter auf 4,37 Meter gewachsene Modell nicht optimal auf Kurs. 184 Gramm CO2 stößt der Benziner aus, der angegebene Verbrauch von 7,7 Litern konnte nicht gehalten werden. Rund 1,5 Liter mehr zeigte der Bordcomputer im nicht unbedingt liebevoll gestalteten Innenraum an.

Frontkamera optional

Viel Platz vorhanden Foto: Werk

Neu im Innern, aber erst ab der Topversion Exekutive serienmäßig installiert, ist die Frontkamera, die ebenso wie die Heckkamera beim Einparken eine große Hilfe ist. Ansonsten bietet der Corolla Verso, der ab dem 7. Juli zum Verkauf bereitsteht, gewohnt viel Platz für bis zu sieben Personen oder halt für schweres und großes Gepäck.

Ab 20.600 Euro steht der Verso in der Basisversion mit dem kleinen 1,6 VVT-i-Benziner zur Verfügung. Der 1,8-Ottomotor beginnt in der Variante Luna bei 22.500 Euro. Wer noch knapp 5000 Euro über hat, sollte den 2.2 D-Cat wählen, der als Fünfsitzer bei 27.300 Euro beginnt.

Hoher Stellenwert

Die Heck- und Frontkamera Foto: Werk

Als Siebensitzer sind nochmals 300 Euro mehr zu berappen, die Exekutive-Version startet bei 30.500 Euro. Auch wenn der Corolla Verso im Hinblick auf die Verkaufszahlen für Toyota neben dem RAV4, Yaris und Avensis einen ebenbürtigen Stellenwert einnimmt, bleibt doch die Frage: »Warum diese Präsentation?«

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