ZF treibt Elektromobilität an

Neuartiger Achsantrieb

ZF treibt Elektromobilität an
Der Elektroachsantrieb von ZF beherbergt Getriebe und Motor in einem Gehäuse. © ZF

Der Zulieferer ZF wird ab 2018 ein neuartiges Antriebssystem für Elektro-, Brennstoffzellen- oder Hybridfahrzeuge verbauen. Das elektrische System kann dabei auf der Vorder- wie auch auf der Hinterachse platziert werden.

ZF setzt auf neue Wege bei der Elektromobilität. Der Zulieferer hat das erste elektrische Antriebssystem entwickelt, das eine elektrische Asynchronmaschine (ASM), ein zweistufiges Ein-Gang-Getriebe, Differenzial, Gehäuse und Kühler sowie die Leistungselektronik samt Software integriert.

„Das effiziente und kompakte Antriebssystem von ZF zeigt, dass die Systemintegration von Getriebe, E-Maschine und Leistungselektronik eine Schlüsselkompetenz darstellt, die wir unseren Kunden aus einer Hand bieten können", sagt Jörg Grotendorst, Leiter der seit Jahresbeginn fungierenden Division E-Mobility mit Sitz in Schweinfurt.

Antriebssystem variabel einsetzbar

Das neue System kommt auf eine Leistung von bis zu 150 kW/204 PS und ein maximales Drehmoment von 380 Newtonmetern. Je nach Bedarf kann das Antriebssystem, das sowohl Getriebe als auch Motor in einem somit Platzsparenden Gehäuse beherbergt, auf der Vorder- oder der Hinterachse montiert werden.

Dank der Platzeinsparungen eignet sich das System für den Einbau in Kompaktwagen ebenso wie in leichten Nutzfahrzeugen mit Hybrid-, Brennstoffzellen- oder batterieelektrischen Antrieb.

Ab 2018 im Einsatz eines Autoherstellers

Während viele Elektro-Systeme auf einen permanent erregten Motor (PSM) basieren, will ZF mit dem ASM die Kosten sehr stark reduzieren, da eine ASM keine Magnetmaterialien benötigt und auch ohne seltene Erden auskommt. Zudem erlaubt die ASM eine weite Spreizung zwischen Dauer- und Spitzenleistung und bietet sich daher insbesondere bei kurzzeitigen hohen Leistungsanforderungen an, wie der Zulieferer mitteilte.

Das erste System des neu gegründeten Zweiges stößt laut Grotendorst bereits auf Interesse von Autoherstellern. „Der erste Serienauftrag ab 2018 bestätigt uns darin und wir werden diesen systemischen Ansatz auf Lösungen vom Mildhybrid bis zum elektrischen Vollantrieb konsequent weiter ausbauen." (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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