Von NEFZ bis Zero-Emission

Wissenswertes

Was steht hinter den vier Buchstaben NEFZ? Was ist Wasserstoff? Unser Lexikon gibt Antworten auf diese Fragen, Teil drei, N bis Z.

Vier Buchstaben: NEFZ. Doch was verbirgt sich dahinter? Wie berechnet sich der CO2-Wert eines Autos. Diese und andere Antworten finden Sie in unserem Lexikon.

N - Neuer Europäischer Fahrzyklus

Der NEFZ ist das aktuelle für jeden Hersteller verbindliche Messprogramm, mit dem jeder Hersteller die Verbrauchs- und CO2-Angaben ermitteln lassen muss, ehe er eine Zulassung erhält. Die Angaben werden bei unabhängigen Prüforganisationen wie TÜV oder DEKRA in deren Labors ermittelt. Die eigentliche Aufgabe des NEFZ ist nicht der Ausweis eines realistischen durchschnittlichen Verbrauchswertes für ein bestimmtes Modell, sondern die Verbrauchsermittlung unter für alle gleichen Bedingungen.

P - Partikelfilter

Der Partikelfilter, auch Diesel- oder Rußpartikelfilter genannt, reduziert Partikel wie Ruß oder unverbrannte Kohlenwasserstoffe in den Abgasen von Dieselmotoren.

S - Stickstoffoxid (NOx)

Farb- und geruchloses Gas, das in Gegenwart von Sauerstoff schnell in NO2 übergeht. NO2 ist ein rotbraunes, stechend riechendes, giftiges Gas. Stickstoffoxide entstehen bei allen Verbrennungsvorgängen aus dem Stickstoff der Luft. Sie tragen zum Entstehen von saurem Regen bei und sind mitverantwortlich für die Bildung von bodennahem Ozon

S - Synthetische Kraftstoffe

Kraftstoffe, die in einem speziellen Verfahren aus Biomasse hergestellt werden. Sie sind chemisch sehr rein und verbrennen deshalb schadstoffarm. Zudem sind sie weitgehend CO2-neutral, da das beim Verbrennen freigesetzte Kohlendioxid zuvor von den Pflanzen aus der Luft entnommen wurde. Diese Kraftstoffe können entweder aus Erdgas («Gas-To-Liquid», GTL) oder aus Rest- und Abfallbiomasse sowie so genannten Energiepflanzen («Biomass-To- Liquid», BTL) hergestellt werden.

U - Umrechnung

Für Autohersteller und Autoverkäufer besteht die gesetzliche Pflicht den Kraftstoffverbrauch stets auch in CO2-Emission pro Fahrstrecke auszuweisen. Denn je größer die Emissionen sind, desto höher ist auch der Verbrauch und umgekehrt. Die entsprechende Maßeinheit ist Gramm pro Kilometer. Für Benzin-, wie für Dieselmotoren ergeben sich unterschiedliche Faktoren. Bei einem Benziner wird der Verbrauch auf 100 Kilometern mit 23, 7, beim einem Dieselmotor aufgrund seiner höheren Dichte mit 26,5 multipliziert. Die Faktoren ergeben sich aus der freigesetzten Menge CO2, die beim Verbrennen eines Liters Benzin bzw. Diesel entsteht.

Müsste heute jeder Pkw, das einst in einer Selbstverpflichtung der europäischen Autoindustrie anvisierte Ziel, 2008 im gesamten Flottendruchschnitt nur 140 Gramm pro Kilometer CO2 zu emitieren, einhalten. Dann dürfte ein Dieselfahrzeug nicht mehr als 5,3 Liter, ein Benziner nicht mehr als 5,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrauchen.



W - Wasserstoff

Energieträger für Brennstoffzellenfahrzeuge, der meist in Wasser oder Kohlenwasserstoffen wie Methanol gebunden vorliegt. Kann mit Hilfe von regenerativer Energie weitgehend CO2- neutral erzeugt werden. Grundsätzlich ist Wasserstoff in Verbrennungsmotoren wie auch in der Brennstoffzelle einsetzbar, wobei nur der Einsatz in der Brennstoffzelle emissionsfrei ist. Darüber hinaus ist der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle in etwa doppelt so hoch wie der eines Verbrennungsmotors. Wasserstoff kann bei -253 Grad Celsius in flüssiger Form oder unter einem Druck von 350 bar in Gasform in Tanks gespeichert werden.

Zero-Emission

So werden Fahrzeuge wie Elektroautos bezeichnet, die kein CO2 emittieren. Die Hersteller sprechen bei ihren Elektroautos bislang häufig vonb lokal emissionsfreien Fahrzeugen. Denn auch bei der Stromerzeugung fällt CO2 an. Vor allem deshalb, weil die deutschen Energieversorger bei der Stromproduktion noch auf Kohle setzen und nur im geringen Umfang auf regenerative Energien. (AG)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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