Wechselkennzeichen kann kommen

Bundesrat macht Weg frei

Wechselkennzeichen kann kommen
Nach einem Umzug muss nicht mehr das Kennzeichen geändert werden. © dpa

Autobesitzer können voraussichtlich ab Mitte 2012 ein Kennzeichen für zwei Fahrzeuge benutzen. Für Verkehrsminister Peter Ramsauer erfüllt das Wechselkennzeichen Anreize zum Kauf eines Elektroautos.

Für Autobesitzer in Deutschland soll es bald ein Wechselkennzeichen geben, das sie für zwei Wagen nutzen können. Der Bundesrat machte den Weg für eine entsprechende Verordnung der Bundesregierung frei. Dies soll für Zweitwagen auch günstigere Versicherungskonditionen bringen. Das Verkehrsministerium will die Neuregelung möglichst Mitte nächsten Jahres einführen. Geplant ist, dass ein Kennzeichen für zwei Autos zugelassen wird. Es darf jedoch zur selben Zeit an nur einem der beiden Fahrzeuge geführt werden.

Wechselkennzeichen besteht aus zwei Teilen

«Wir wollen damit die Nutzung mehrerer Fahrzeuge erleichtern und einen Anreiz zum Kauf eines umweltfreundlichen Zweitfahrzeuges, etwa eines Elektroautos setzen», sagte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Interessant sein kann ein Wechselkennzeichen für Autobesitzer, die neben dem normalen Wagen etwa ein Wohnmobil, einen Oldtimer oder ein kleineres Stadtauto haben.

Konkret ist ein Nummernschild aus zwei Teilen vorgesehen: Ein kleineres Nebenkennzeichen, das am jeweiligen Auto bleibt sowie die beiden Hauptkennzeichen vorn und hinten, die abwechselnd auf dem einen oder anderen Auto angebracht werden.

Bundeshaushalt entgehen rund 50 Millionen Euro

Verkehrs-Staatssekretär Andreas Scheuer sagte im Bundesrat, damit werde ein in Österreich und der Schweiz bewährte Praxis auch in Deutschland ermöglicht. Aus der Versicherungsbranche gebe es Signale, dass dafür günstigere Paketangebote zu erwarten seien.

Der Autoclub ADAC begrüßte die Pläne. Dadurch könnten gerade Familien bestärkt werden, sich neben dem Erstfahrzeug einen kleinen, sauberen Zweitwagen anzuschaffen. Dem Bundeshaushalt könnten wegen geringerer Einnahmen aus der Versicherungssteuer bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr entgehen, erwartet die Bundesregierung. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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