Feldversuch aufgegeben

Wasserstoffantrieb bei BMW

BMW folgt dem Beispiel von Volkswagen. Während beide Hersteller der Wasserstofftechnik keine Chance einräumen, plant Daimler bis 2015 die Großserie.

Der Münchener Autobauer BMW stellt seinen Feldversuch mit Wasserstoff betriebenen Luxuslimousinen erst einmal ein. «Es wird vorerst keine neue Wasserstoff-Testflotte geben», sagte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger dem «Handelsblatt». Damit folgt BMW Volkswagen. Der Wolfsburger Autokonzern hatte sich als erster deutscher Hersteller sowohl gegen die Wasserstoffverbrennung als auch gegen die Brennstoffzellentechnik entschieden. Sie sei ungeeignet für den Großeinsatz. Experten halten das der Zeitung zufolge aber für eine riskante Strategie.

«Technik kurz vor Durchbruch»

Seit Jahrzehnten forschen Autohersteller an der Wasserstofftechnik, um das umweltbelastende Benzin ersetzen zu können. Während Daimler Wasserstoff mit Brennstoffzellen in Strom umwandelt, verbrennt BMW das Gas in herkömmlichen Motoren. Bislang gibt es aber nicht mehr als Testflotten und eine Hand voll Tankstellen.

Der Konkurrent Daimler hält trotz der Skepsis der Konkurrenten an seiner Brennstoffzellentechnik fest. «Das ist gut für die Umwelt und die Menschen. Genau darum wollen wir diese Technologie so schnell wie möglich zur Marktreife bringen», sagt Unternehmenschef Dieter Zetsche. Auch der Linde-Chef Wolfgang Reitzle will den Wasserstoff- Antrieb noch nicht abschreiben. «Die Wasserstofftechnologie stand noch nie so kurz vor dem Durchbruch wie heute», sagte er der Zeitung. Linde ist nach eigenen Angaben der weltweit führenden Wasserstoff- Lieferant.

Kurzfristig Kleinserie

Daimler und Linde haben mit den Mineralölkonzernen Shell und OMV eine Absichtserklärung für den Bau eines flächendeckenden Tankstellennetzes unterschrieben. Daimler will zunächst eine Kleinserie von B-Klasse-Modellen produzieren und spätestens 2015 eine Großserie auf den Markt bringen. Die beiden Energieversorger Vattenfall und EnBW bauen Strom-Tankstellen auf. (dpa)

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