VW will Vertrag mit Winterkorn verlängern

Bis Ende 2018

VW will Vertrag mit Winterkorn verlängern
Auf Martin Winterkorn wartet eine Pension in Millionen-Höhe. © dpa

Der Vertrag von VW-Chef Martin Winterkorn soll bis Ende 2018 verlängert werden. Das Präsidium des Aufsichtsrates hat einstimmig beschlossen, dies dem Kontrollgremium vorzuschlagen.

Martin Winterkorn sol bis Ende 2018 Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns bleiben. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, habe das Präsidium des Aufsichtsrates einstimmig beschlossen, dem Kontrollgremium vorzuschlagen, den Vertrag mit Winterkorn bis zum 31. Dezember 2018 zu verlängern. Die nächste Sitzung des Aufsichtsrates findet am 25. September statt. Eine Zustimmung gilt als sicher. Der Kontrakt des bestbezahlten Dax-Managers sollte nach bisherigem Stand Ende 2016 auslaufen.

Erfolgsweg weitergehen

„Wir werden mit Professor Martin Winterkorn an der Spitze den Erfolgsweg der vergangenen Jahre weitergehen und die Ziele der Strategie 2018 konsequent umsetzen“, sagte Aufsichtsratschef Berthold Huber. Noch im April dieses Jahres schien ein Verbleib von Winterkorn an der Spitze von Europas größtem Autobauer undenkbar, nachdem der einstige VW-Patriarch Ferdinand Piech auf Distanz zu seinem einstigen Ziehsohn gegangen war.

Doch Winterkorn hatte sich im wochenlangen Machtkampf um die Konzernspitze überraschend gegen Piech durchgesetzt, der in der Folge selbst sein Amt als Aufsichtsratschef niederlegte. Winterkorn nahm anschließend einen großangelegten Konzernumbau in Angriff. Unter anderen sollen die einzelnen Marken und Regionen in der Volkswagen-Gruppe mehr Verantwortung bekommen.

Der gebürtige Schwabe, der Metallkunde und Metallphysik studierte, begann seine Karriere 1977 bei Bosch in Stuttgart. Vier Jahre später wechselte er zur VW-Tochter Audi nach Ingolstadt und ist seitdem im Konzern. Seit 2007 steht er an der Spitze von VW. «Professor Martin Winterkorn ist der richtige Mann an der Spitze von Volkswagen, gerade auch im Hinblick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre», betonte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Der derzeitige VW-Aufsichtsratschef Berthold Huber und Betriebsratschef Bernd Osterloh sprachen jeweils von einem «Erfolgsweg», den VW unter Winterkorns Führung beschritten habe.

Zustimmung gilt als sicher

Nach einer Empfehlung des Präsidiums gilt die Zustimmung des Aufsichtsrates als so gut wie sicher. Der innerste Führungszirkel habe sich einstimmig für ein entsprechendes Angebot an Winterkorn ausgesprochen, hieß es. Winterkorn ist derzeit der bestbezahlte Dax-Manager und hatte 2014 Bezüge in Höhe von fast 16 Millionen Euro erhalten.

Gemeinsam mit dem künftigen Chefkontrolleur wird Winterkorn den Konzern durch schwierige Zeiten steuern müssen. Der wichtige Absatzmarkt China schwächelt seit mehreren Monaten - eine Folge der Sorgen um die chinesische Konjunktur. In den USA, wo die VW-Verkäufe zuletzt wieder in Fahrt gekommen waren, hatte der Konzern am Dienstag wieder ein sattes Absatzminus verkünden müssen. Volkswagens Schwäche in den Vereinigten Staaten war dem Vernehmen nach einer von Piëchs Kritikpunkten an der Arbeit Winterkorns. Auch in der LKW-Sparte sehen Beobachter Handlungsbedarf. (AG/FM/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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