VW beendet Absatzflaute in den USA

Plus 11 Prozent im Mai

VW konnte im Mai seine Absatzflaute auf dem US-Markt beenden und legte um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Im Gesamtjahr steht indes weiter ein Rückgang.

Nach einer langen Absatzflaute in den USA hat Volkswagen seine Verkäufe erstmals wieder ähnlich stark ankurbeln können wie die deutsche Konkurrenz. Daimler lag zwar beim US-Absatzwachstum im Mai noch klar vor den Wolfsburgern, bei BMW konnte aber vor allem die britische Tochter Mini ihr Wachstumstempo nicht halten und schmälerte das Konzernplus. Insgesamt hält die Belebung am US-Automarkt an - auch wenn einige große Hersteller zuletzt Rückschläge hinnehmen mussten.

Für VW ist es schon eine gute Nachricht, dass die Kernmarke im Jahresvergleich überhaupt wieder mehr Autos verkauft. Unterstützer von Konzernchef Martin Winterkorn dürften sich von den Zahlen deshalb vorerst bestätigt fühlen. Der lange Zeit schwache US-Absatz der VW-Kernmarke war dem Vernehmen nach ein Grund, warum VW-Patriarch Ferdinand Piech "auf Distanz" zu Winterkorn gegangen war. Winterkorn hatte den Machtkampf zwar für sich entschieden, die Probleme im US-Geschäft sind aber noch nicht überwunden.

Jetta und Passat laufen nicht

Die wichtigsten Modelle Jetta und Passat verkauften sich abermals schlechter, auch wenn die Verluste nicht mehr so deutlich ausfielen wie in den Vormonaten. Den Jetta versucht VW derzeit unter anderem mit äußerst niedrigen Leasingraten in den USA loszuschlagen. Für das Wachstum im Mai sorgten vor allem die Golf-Modelle: Hier stiegen die Verkäufe um mehr als das Dreieinhalbfache, wie VW am Dienstag mitteilte.

Im Gesamtjahr läuft die Pkw-Kernmarke immer noch dem Vorjahreswerten hinterher: 2015 hat der Autokonzern bislang insgesamt 144 006 Autos seiner Hausmarke in den USA abgesetzt, 4,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei Audi läuft es dagegen weiter rund: Die VW-Tochter steigerte den Absatz im Mai um 11 Prozent und kommt damit im Gesamtjahr auf 75 353 verkaufte Wagen. Die andere VW-Tochter Porsche büßte dagegen beim Absatz 7,4 Prozent ein. (dpa)

Vorheriger ArtikelNeuer BMW X1 wird geräumiger
Nächster Artikel«Nur wer an sich glaubt, hat Erfolg»
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden