Der VW-Konzern sollte sich aus dem US-Markt mit seiner Kernmarke zurückziehen. Dort seien in den zurückliegenden Jahren eher deutliche Verluste angefallen, so Frank Schwope von derNord LB.
Nach dem Abgas-Skandal bringt ein Autoexperte einen Rückzug der Marke Volkswagen aus dem US-Markt ins Gespräch. "Ein Komplettausstieg der Marke Volkswagen-Pkw in den USA sollte in Erwägung gezogen werden", schrieb Nord-LB-Analyst Frank Schwope am Donnerstag.
Da der Konzern nach Jahren mit Verlusten seit 2007 keine Gewinnkennzahlen mehr für Nordamerika veröffentliche, könne man annehmen, dass in den vergangenen 15 Jahren insgesamt "eher (deutliche) Verluste als Gewinne in den USA angefallen sind."
Osterloh sprach von Katastrophenjahr
Die Marken Audi und Porsche dürften laut Schwope hingegen deutliche Gewinne auch in den USA einfahren. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte, der Konzern veröffentliche grundsätzlich keine Gewinnkennziffern zu einzelnen Ländermärkten. Die Schwäche auf dem US-Markt war dem Vernehmen nach ein Grund, warum VW-Patriarch Ferdinand Piëch Anfang des Jahres "auf Distanz" zu Ex-VW-Chef Martin Winterkorn gegangen war und damit einen Machtkampf bei Europas größtem Autobauer angezettelt hatte.
Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte das US-Geschäft im vergangenen Jahr als "Katastrophenveranstaltung" bezeichnet. (dpa)