Erdgas-Drillinge von VW dominieren VCD-Umweltliste

Gas- und Hybridantriebe vorn

Erdgas-Drillinge von VW dominieren VCD-Umweltliste
VW Up, Seat Mii und Skoda Citigo siegten beim Umweltranking des VCD. © AG/Flehmer

Die Kleinstwagen-Drillinge Volkswagen Eco Up, Seat Mii Ecofuel und Skoda Citigo CNG Green tec sind als Gewinner aus der diesjährigen Umweltliste hervorgegangen. In den Top Ten sind insgesamt vier Gas- und fünf Hybridfahrzeuge vertreten.

Die alternativen Antriebe kommen immer stärker zur Geltung – jedenfalls, wenn es um die Umweltliste des ökologischen Verkehrsclub Deutschlands (VCD) geht. Im aktuellen Ranking, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, reihen sich neben drei Benzinern vor allem Gas- und Hybridantriebe unter den Besten ein. "Mit der Auto-Umweltliste wollen wir der Politik ein klares Zeichen geben, im Verkehrsbereich umzusteuern", sagte Ingolf Hetzel, Mitglied des VCD-Bundesvorstandes.

VW-Trio auch bei Klimabesten vorn

Während in den vergangenen Jahren die Hybrid-Fahrzeuge von Toyota oder Honda das Klassement anführten, haben in diesem Jahr die technisch gleichen Kleinstwagen-Drillinge mit Erdgasantrieb aus dem Volkswagen-Konzern das Ranking für sich entschieden. Sowohl der VW Eco Up, der bereits im letzten Jahr das Klassement anführte, als auch der Skoda Citigo CNG und der Seat Mii Ecofuel kommen auf einen CO2-Ausstoß von 79 Gramm, mit dem sie auch das Feld der Klimabesten für sich entschieden.

Das Trio verwies bei den Top Ten die beiden Hybriden Lexus CT 200h und den Toyota Prius Hybrid auf die weiteren Podiumsplätze. Mit dem iQ, dem Auris und Yaris Hybrid sowie dem Prius+ ist der weltgrößte Autobauer noch mit vier weiteren Modellen in den Top Ten vertreten. Der Yaris Hybrid rutschte aufgrund seines Lärmwertes, der 20 Prozent der Gesamtwertung ausmacht, im Klassement trotz eines guten CO2-Wertes tiefer. Auch VW landet noch mit dem Volkswagen Golf 1.4 TGI BlueMotion weit vorn und ist punktgleich mit dem Mitsubishi Space Star 1.0 light, von dessen Kauf aufgrund des verwendeten Kältemittels R1234yf abgeraten wird. Das Ende der Top Ten runden die beiden Benzin getriebenen und technisch identischen Kleinwagen Nissan Pixo und Suzuki Alto ab.

Kritik an Merkels Klimapolitik

In der Kategorie der Klimabesten schaffen alle Top Ten-Fahrzeuge einen CO2-Wert unter 86 Gramm und liegen damit unter dem Flottengrenzwert von 95 Gramm, der ab 2020 gelten soll. "Der CO2-Grenzwert ist bislang das effektivste Instrument, um Treibhausgase zu reduzieren und die Kosten an der Tankstelle zu senken. Es ist daher absolut unverständlich, dass Kanzlerin Merkel den in der EU hart erarbeiteten Kompromiss zum CO2-Grenzwert hat platzen lassen. Mit ihrer knallharten Klientelpolitik für Daimler und BWM schadet sie nicht nur dem Klima, sondern auch direkt den Verbrauchern. Mit einem Pkw, der den Durchschnitts-CO2-Grenzwert von 95 Gramm pro Kilometer einhält, können Verbraucher gegenüber einem durchschnittlichen Neuwagen von heute rund 600 Euro im Jahr sparen", sagt Gerd Lottsiepen, der verkehrspolitische Sprecher des VCD.

Bei den Familienautos führen der Prius und der Prius+ das Feld an gefolgt von den fünfsitzigen Kleinwagen-Kombis Seat Ibiza ST 1.2 TDI Ecomotive und Skoda Fabia Combi GreenLine 1.2 TDI sowie dem Ford Focus 1.0 EcoBoost Turnier, die alle unter 20.000 Euro kosten.

Elektrofahrzeuge gesondert gewertet

Elektrisch betriebene Fahrzeuge flossen in die Gesamtwertung nicht mit ein, da die Verkäufe sehr schmal bemessen sind und die Reichweite unter den klimatischen Verhältnissen leidet und daher die Werte des Rollenprüfstandes an die Alltagsverhältnisse nicht heranreichen. Insgesamt wurden in der VCD Auto-Umweltliste über 400 aktuelle Pkw-Modelle anhand der Klimabelastung durch CO2 sowie der Belastung der Menschen und der Umwelt durch Lärm und Schadstoffe bewertet.

Für 5,90 Euro Bearbeitungs- und Versandkostenpauschale kann die Auto-Umweltliste des VCD unter der Mailadresse bestellung(at)vcd.org bestellt werden. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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