VW T6: Keinen Bock auf Rente

Zum 65. Geburtstag

VW T6: Keinen Bock auf Rente
VW führt die sechste Generation des "Bulli" ein. © VW

Pünktlich zum 65. Geburtstag schickt die Nutzfahrzeugsparte von VW die sechste Generation des Transporters auf die Spur. Der Nachfolger des legendären Bullis hat sich äußerlich dabei kaum im Vergleich zum T5 verändert – innen sieht es anders aus.

Von Thomas Flehmer

Keiner weiß, ob es Zufall war. Marc Knopfler beendete die Präsentation der neuen Generation der T-Baureihe, die wie der britische Musiker bereits 65 Lebensjahre bei ihrem „Way of Live“ auf dem Buckel haben. Während aber Knopfler die anstrengenden Jahre im Musik-Business anzusehen waren, „ist sich der T6 treu geblieben“, wie VW-Nutzfahrzeugchef Eckhard Scholz bei der Vorstellung am späten Mittwochabend vor 500 Gästen aus 30 Ländern in Amsterdam sagte.

Plattform und Radstand des VW T6 bleiben gleich

In der Tat hat sind die äußerlichen Unterschiede auf den ersten Blick nicht zu erkennen. „Wir haben das Design noch schärfer und wertiger gestaltet. So winden sich die Frontlinien in die Seiten bis zum Heck. Es wirkt wie aus einem Guss“, so Scholz weiter.

Da auch Plattform und Radstand gleich geblieben sind, haben Kritiker bereits von einem erneuten Facelift gesprochen. Dabei verfügt die neue Generation, die den zwölf Jahre alten und über zwei Millionen Mal verkauften T5 ablöst, über 75 Prozent Neuteile, die hauptsächlich im Innenraum und unter der Motorhaube verbaut wurden.

Internet im VW T6 an Bord

VW führt die sechste Generation des "Bulli" ein.
Das Cockpit des VW Transporters fällt praktisch aus VW

So wurde der Innenraum in die Moderne überführt – innerhalb der letzten zwölf Jahre hat es dort ja auch enorme Veränderungen gegeben. So hat das Internet nun auch zum Multivan, Caravelle und Transporter gefunden. „Sie können in Berlin schon einen Parkplatz für ihr Ziel in Hamburg reservieren“, sagt Entwicklungschef Hans-Joachim Rothenpieler, „wir haben die Potenziale aus den diversen Baukästen des Konzerns voll ausgeschöpft.“

Neben dem Zugang zum Internet wurde die Bedienbarkeit optimiert – auch elektrisch verstellbare Sitze gibt es jetzt. Daneben können die Oberflächen individuell für alle Bedürfnisse – ob edel oder funktional – gestaltet werden. Hier will VW natürlich Boden gut machen gegenüber der ebenfalls erst seit kurzen auf dem Markt befindlichen V-Klasse von Mercedes.

Zahlreiche Assistenten an Bord des VW T6

Viel wichtiger ist die Verfügbarkeit von Sicherheitsassistenten. Front-Assist, automatische Distanzregelung, City-Notbremsfunktion oder Multikollisions-Bremse schützen Familien genauso wie Geschäftsleute vor unliebsamen Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern. „Auch LED-Scheinwerfer und Müdigkeitserkennung sind nun erhältlich“, so Rothenpieler.

Als „Herzstück“ des neuen T6 bezeichnet Scholz die Motorenpalette, die im Vergleich zum T5 durchschnittlich um einen Liter weniger verbraucht, umgerechnet rund 15 Prozent. Vier Diesel sowie zwei Benziner mit einem Spektrum von 62 kW/84 PS bis zu 150 kW/204 PS stehen dabei zur Auswahl.

VW T6 als Sondermodell "Generation Six"

VW führt die sechste Generation des "Bulli" ein.
VW T6 ab 23.035 Euro netto VW

Trotz der Neuerungen der ab dem 20. April bestellbaren neuen Generation sind die Preise bei einigen Modellen sogar leicht gesunken. So beginnen die Preise für den 84 PS starken Basis-Diesel, der allerdings noch die alte Abgasnorm Euro5 hat, bei 23.035 Euro netto. Der Multivan mit Euro6 kostet mindestens 29.952 Euro brutto.

Ganz im Trend liegt VW auch bei dem Trend, zur Markteinführung ein Sondermodell zu offerieren. So basiert die „Generation Six“ auf dem Multivan Comfortline und lehnt sich mit seiner zweifarbigen Weiß-Rot-Lackierung an den legendären Samba-Bus der ersten Baureihe an. Und gerade das Sondermodell drückt neben dem T1 aus, dass die Rente noch weit entfernt ist. Mark Knopfler schaffte dieses anschließend auch.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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