Demant: VW hat keine Verträge gebrochen

Streit mit Suzuki

Demant: VW hat keine Verträge gebrochen
Die Trennung zwischen VW und Suzuki ist vollzogen © dpa

VW sieht der Anrufung des Schiedsgerichtshofes der Internationalen Handelskammer durch Suzuki gelassen entgegen. „Wir sind sicher, dass wir unsere Verträge nicht verletzt haben“, sagte VW-Manager Hans Demant der Autogazette.

Von Frank Mertens

Der VW-Konzern hat mit Unverständnis auf die Anrufung des Schiedsgerichtshofes der Internationalen Handelskammer (ICC) durch den japanischen Autobauer Suzuki reagiert.

"Wir sind ziemlich erstaunt über diesen Schritt von Suzuki, der uns auch enttäuscht. Wir können diesen Schritt nicht nachvollziehen. Wir sind sicher, dass wir unsere Verträge nicht verletzt haben. Wir haben mit Blick auf die Anrufung des Schiedsgerichtshofes aber keine Bedenken", sagte VW-Manager Hans Demant, der bei Europas größtem Autobauer die Koordination internationaler Projekte verantwortet, am Donnerstag der Autogazette.

Demant: Suzuki hat tiefen Einblick erhalten

Wie Demant hinzufügte, hätte sich VW gewünscht, "dass Suzuki die Ressourcen auf beiden Seiten nicht mit einem Rechtsstreit bindet, sondern in die vereinbarte, gegenseitige Zusammenarbeit investiert." Einen Schlichterspruch zu Ungunsten von VW befürchtet Demant nicht. Zudem kann Demant auch keinen Grund erkennen, weshalb VW seinen Aktienanteil an Suzuki zurückgeben sollte. "Unsere Juristen haben die Verträge und Gesetze sorgfältig geprüft und sind der Meinung, dass Suzuki die Aktien nicht herausverlangen kann."

VW-Manager Hans Demant VW

Dass VW die Probleme mit Suzuki versucht auszusitzen, wurde von Demant verneint. "Nein, wir sitzen das nicht aus. Wir sind nach wie vor an einer konstruktiven Lösung interessiert. Wir haben Suzuki unsere Ideen einer für beide Seiten erfolgsversprechenden Zusammenarbeit vorgestellt und sind überzeugt, dass es für Suzuki mittelfristig nur Vorteile bringt, Volkswagen als Aktionärin zu behalten", sagte Demant.

Den Vorwurf von Suzuki, man hätte von den Wolfsburgern keinen Zugriff auf deren Technologien erhalten, kann Demant nicht nachvollziehen. "Diesen Vorwurf weisen wir zurück. Suzuki hat tiefen Einblick in die Zukunftstechnologien wie Motoren und Getriebe und Zukunftsantriebssysteme bekommen. Wir haben hier keine Verträge gebrochen, sondern konstruktiv alle Vereinbarungen eingehalten und teilweise sogar übererfüllt."

Ziele vor Kooperation mit Suzuki festgelegt

Auf die Frage, weshalb VW trotz der zerrütteten Partnerschaft weiter an Suzuki festhalten will, sagte Demant: "Weil beide Seiten davon profitieren. Die Firma Suzuki, die Mitarbeiter bei Suzuki und die Technologien bei Suzuki bleiben für uns interessant."

Wie Demant sagte, hänge das Ziel von VW, bis zum Jahr 2018 weltgrößter Autobauer zu werden, aber nicht von der Kooperation mit Suzuki ab. "Wir können unser Ziel auch ohne Suzuki erreichen. Die Festlegung dieses Ziels ist zudem erfolgt, bevor wir mit Suzuki zusammen gegangen sind. Die Kooperation mit Suzuki würde einiges aber einfacher machen. Doch ohne Suzuki müssten wir kein Ziel revidieren."

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