Volkswagen bringt Billigauto ab 2020

In Indien und China

Volkswagen bringt Billigauto ab 2020
VW-China-Chef Jochem Heizmann © VW

Der Volkswagen-Konzern wird in Indien und China trotz geplatzter Kooperationen den Einstieg ins Segment der Billigautos vollziehen. In etwa drei Jahren kämen dann zwei neue Modellgruppen zum Einsatz.

Trotz der geplatzten Gespräche mit dem indischen Autobauer Tata kommt Volkswagen beim geplanten Einstieg ins Billigsegment voran. Zwei neue Modellgruppen sollten etwa von 2020 an vor allem in China und Indien verkauft werden, berichtete das «Handelsblatt» am Mittwoch unter Berufung auf ranghohe Konzernkreise.

In Indien wolle VW ein von der Tochter Skoda entwickeltes Billigauto für 5000 Euro anbieten, für China seien zwei sportliche Geländewagen mit Preisen zwischen 8000 und 10.000 Euro geplant. Diese würden zusammen mit dem chinesischen Partner FAW gebaut. Ein VW-Sprecher wollte sich zu Details und Planungsständen nicht äußern.

Skoda kurz vor der Entscheidung

Die Entscheidung über die Pläne für das indische Billigauto stehe bevor, sagte Skoda-Markenchef Bernhard Maier dem Blatt. «Erste Gespräche mit Lieferanten wurden geführt, und in Kürze werden wir auf Basis des Ergebnisses unserer Analyse Entscheidungen treffen.»

In einem nächsten Schritt könnten die Modelle auch in anderen Regionen verkauft werden. Skoda könnte demnach von dem Billigauto zwischen 400.000 und 500.000 Stück pro Jahr produzieren.

Volkswagen-Modelle unter neuem Namen

Laut «Handelsblatt» soll eine abgespeckte Modellplattform genutzt werden - Allradantrieb soll es beispielsweise nicht geben, um die Produktion günstiger zu machen. Schon im vergangenen Jahr hatte China-Vorstand Jochem Heizmann erklärte, dass Volkswagen in China unter Hochdruck an dem «Budget Car» genannten Billigauto arbeite. In diesem Preissegment sei Volkswagen bisher nicht vertreten. Die neuen Modelle sollen dem Bericht zufolge unter einem neuen Markennamen angeboten werden.

Im August war die Zusammenarbeit von Skoda und Tata geplatzt, sowohl technisch als auch wirtschaftlich könnten nicht die gewünschten Vorteile einer Kooperation erzielt werden, hieß es. Auch eine Allianz mit Suzuki war gescheitert. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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