Ost-West-Gefälle beim Autokauf

Preiswert gegen Premium

Ost-West-Gefälle beim Autokauf
Der Autohandel nutzt zu wenig die Chancen des Internets. © Promotor

Unterschiede beim Autokauf gibt es auch mehr als zwei Jahrzehnte nach der Wende. Die beliebteste Marke aber eint die Autofahrer in Ost und West.

Auf dem deutschen Pkw-Markt gibt es ein Ost-West-Gefälle. Während in den alten Bundesländern die Premiumhersteller stark sind, mag man es der Untersuchung "Autofahren in Deutschland" des Motorpresse-Verlags Stuttgart zufolge weiter östlich eher preiswert.

VW führt das Feld an

Die Nummer eins ist allerdings in ganz Deutschland die gleiche: VW. Im Westen kommen die Wolfsburger auf einen Marktanteil von 22 Prozent, im Osten auf 20 Prozent. Auf Rang zwei und drei folgen in den westlichen Ländern mit Mercedes (9,2 Prozent) und BMW (8,4 Prozent) jedoch zwei Premiumhersteller, während in den neuen Ländern Skoda (9,2 Prozent) und Opel (8,2 Prozent) die weiteren Podiumsplätze einnehmen. Audi findet sich in beiden Regionen auf dem fünften Rang, ist im Westen mit 8,0 Prozent aber deutlich stärker als im Osten mit 5,7 Prozent.

Auch bei den beliebtesten Modellen gibt es Unterschiede. Hinter dem Bestseller Golf folgen im Westen das Mittelklassemodell Passat, der Kleinwagen Polo, der kompakte Astra und die Mercedes C-Klasse. Im Osten heißt die Reihenfolge VW Polo, Skoda Fabia, Opel Astra und Skoda Octavia. Die C-Klasse schafft es dort gar nicht unter die 15 meistverkauften Modelle. Mit dem Audi A4 auf Rang 13 ist in dieser Liste lediglich eine Premiummarke überhaupt vertreten. Im Westen hingegen finden sich mit BMW 1er, 3er und 5er, Audi A3 und A4 sowie der Mercedes E-Klasse weitere Premiummodelle.

Preisunterschiede verringern sich

Der hohe Premiumanteil schlägt auch auf die durchschnittlich gezahlten Neuwagenpreise in beiden Regionen durch. Im Westen investierten Käufer im Jahr 2010 rund 27.000 Euro, im Osten waren es 21.010 Euro.

In den vergangenen Jahren hat sich der Preisunterschied allerdings tendenziell verringert 1991 zahlten Bürger der alten Bundesländer 16.310 Euro, während die in den neuen Bundesländern 10.490 Euro. (SP-X)

Vorheriger ArtikelVW-Konzern mit 7,5 Millionen Verkäufen
Nächster ArtikelDicke Backen für tiefergelegten Range Rover
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden