Stimmen zum Tod von Ferdinand Piëch

Stimmen zum Tod von Ferdinand Piëch
Ferdinand Piech wurde 82 Jahre alt. © dpa

Der einstige VW-Chef Ferdinand Piëch ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Stimmen zum Tode des Automanagers.

Mit Bestürzung hat der frühere VW-Chef Martin Winterkorn auf den Tod von Ferdinand Piëch reagiert. Unter der maßgeblichen Führung Piëchs habe sich die Volkswagen AG zu einem der erfolgreichsten Mehrmarken-Automobilkonzerne der Welt entwickelt, sagte Winterkorn am Dienstag.

«Mir persönlich war Ferdinand Piëch ein jahrzehntelanger Förderer und Wegbegleiter», sagte Winterkorn, der von 2007 bis 2015 VW-Chef war. Die visionäre Kraft und großen Fähigkeiten als Ingenieur hätten ihn über viele Jahre geprägt. «Die gemeinsame Arbeit mit Ferdinand Piëch war stets freundschaftlich und inspirierend. Für seine Unterstützung war und bin ich ihm sehr dankbar», sagte Winterkorn. «Unsere Anteilnahme gilt seiner ganzen Familie, allen voran seiner Ehefrau und seinen Kindern», sagte Winterkorn auch im Namen seiner Frau. Weitere Stimmen zum Tode des Automanagers.

Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender Porsche SE

„Mit meinem Cousin verbinden mich viele gemeinsame Erinnerungen. Im Mittelpunkt stand dabei das Ringen um das Erbe unseres Großvaters Ferdinand Porsche, das wir erfolgreich weitergeführt haben.“

Hans Michel Piëch, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender Porsche SE und Sprecher der Familie Piëch:

„Das Lebenswerk meines Bruders reicht weit über die Unternehmen hinaus, für die er tätig war. Er hat die deutsche Automobilindustrie geprägt wie kein Zweiter. Und er war eng verbunden mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Volkswagen Konzerns, in guten wie in schlechten Zeiten. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Ursula und seinen Kindern. Wir trauern mit ihnen, ebenso wie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Volkswagen Konzerns und mit allen Auto-Begeisterten, deren Leben Ferdinand K. Piëch mit seiner Leidenschaft bereichert hat.“

Ex-Bundespräsident Christian Wulff

„Ich habe mich bei allen Aufs und Abs über die Jahre hinweg überzeugen können, dass es ihm stets um den Konzern VW und nicht die Verfolgung von Eigeninteressen ging. Er war ein ganz besonderer und außergewöhnlicher Mensch, dem Niedersachsen unglaublich viel zu verdanken hat“m sagte Wulff, „, der von 2003 bis 2010 niedersächsischer Ministerpräsident war, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder

„Ferdinand Piëch gehörte zu den weltweit bedeutendsten Unternehmensführern unserer Zeit. Er hat die globale Automobilbranche über mehrere Jahrzehnte geprägt“, sagte Schröder in einer Mitteilung. Den VW-Konzern habe er nach 1993 aus einer tiefen Krise heraus geführt und zu einem Weltkonzern geformt, sagte der frühere Kanzler und niedersächsische Ministerpräsident. „Damit hat er Zehntausende von Arbeitsplätzen in Niedersachsen und Deutschland gesichert.“ Das Land habe Piëch viel zu verdanken.

Hans Dieter Pötsch, Aufsichtsratsvorsitzender von VW

„Ferdinand Piëch hat Automobilgeschichte geschrieben – als leidenschaftlicher Manager, genialer Ingenieur und als visionärer Unternehmer. Damit hat er seit den 1960er Jahren die Entwicklung des Automobils, der Industrie und vor allem von Volkswagen zum globalen Mobilitätskonzern maßgeblich gestaltet, vorangetrieben und geprägt. Unser Unternehmen und seine Menschen haben Prof. Piëch unendlich viel zu verdanken. Wir verneigen uns mit Respekt vor seinem Lebenswerk. Wir trauern mit seiner Familie und seinen Angehörigen. Und wir werden ihn und sein Lebenswerk immer im ehrenden Angedenken bewahren.“

VW-Chef Herbert Diess

Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft:
„Ferdinand Piëch war mutig, unternehmerisch konsequent und technisch brillant. Als junger Ingenieur hat er Porsche durch legendäre Fahrzeuge wie den 917 und den Sieg in Le Mans zur Rennsportmarke gemacht. Seit 1972 hat er Audi mit Innovationen wie dem quattro-Antrieb und dem TDI-Motor technologisch nach vorne gebracht und als Vorstandsvorsitzender zur Premiummarke geformt.

An der Spitze des Volkswagen Konzerns hat Ferdinand Piëch die Internationalisierung des Unternehmens konsequent vorangetrieben, Bentley, Lamborghini und Bugatti in den Konzernverbund integriert, und unsere Volumenmarken durch eine stringente Plattformstrategie zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit geführt.

Er hat Scania und MAN in den Konzernverbund integriert und so die Grundlagen für einen weltweit wettbewerbsfähigen Nutzfahrzeuganbieter geschaffen. Technisch ist er mit seinen Entwicklerteams immer wieder an die Grenzen des Machbaren gegangen: vom ersten Ein-Liter-Auto der Welt bis zum Bugatti Veyron mit 1.001 PS. Vor allem hat Ferdinand Piëch Qualität und Perfektion bis ins Detail in den Automobilbau gebracht und tief in der Volkswagen DNA verankert. Ich schaue mit Dankbarkeit und großem Respekt auf seine Lebensleistung.“ (AG/dpa)

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein