VW stellt Phaeton-Produktion ein

Gläserne Manufaktur wird umgestellt

VW stellt Phaeton-Produktion ein
Die Gläserne Manufaktur in Dresden © dpa

VW lässt die Produktion des Phaeton im kommenden März auslaufen. Leidtragende sind die Leiharbeiter am Standort Zwickau.

VW will die Produktion seiner Luxuslimousine Phaeton in Dresden Ende März 2016 einstellen. Dies sei den rund 500 Mitarbeitern der Gläsernen Manufaktur am Mittwoch bei einer Betriebsversammlung mitgeteilt worden, sagte ein Firmensprecher. «Die Manufaktur wird aber mitnichten geschlossen», betonte er. Vielmehr werde sie für die Produktion des elektrischen Nachfolgemodells umgebaut, das aber erst in einigen Jahren auf den Markt kommen soll.

Gläserne Manufaktur wird auf e-Phaeton umgestellt

Zwischenzeitlich würden alternative Fertigungskonzepte für den Standort geprüft. Im Gespräch sind Top-Modelle der Marken Porsche, Bentley und Audi. Die Gläserne Manufaktur bleibe ein fester Bestandteil der Volkswagen-Familie, versicherte VW-Markenchef Herbert Diess den Dresdner Beschäftigten.

Während des Umbaus der Gläsernen Manufaktur sollen Besucherverkehr und Fahrzeugauslieferung weitergehen. Auch Veranstaltungen sollen in der Vorzeige-Fabrik am Rande des Dresdner Stadtzentrums wie gewohnt stattfinden. Für den Betrieb sollen rund 100 Mitarbeiter sorgen. Die anderen werden auf andere Konzernstandorte - vornehmlich Zwickau - verteilt.

VW-Leiharbeiter in Zwickau müssen gehen

Mit dieser Maßnahme bleibe die Stammbeschäftigung bei Volkswagen Sachsen gesichert, erklärte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Jens Rothe. «Natürlich schmerzt es uns trotzdem, dass wir hierfür Leiharbeitsverträge auslaufen lassen müssen.»

Am Dienstag hatte VW mitgeteilt, die Verträge von 600 Leiharbeitern am Standort Zwickau ab dem nächsten Jahr in zwei Stufen auslaufen zu lassen. Rothe forderte nun verstärkte Anstrengungen, um für die Betroffenen Alternativen inner- und außerhalb des Konzerns zu finden.

Phaeton-Produktion kontinuierlich zurückgefahren

Infolge sinkender Verkaufszahlen war die Produktion des Phaeton bereits in den vergangenen Monaten immer weiter zurückgefahren worden. Ein Teil der Dresdner Belegschaft wird deshalb bereits seit längerem in Zwickau eingesetzt.

Die Neuausrichtung bei VW infolge des Abgas-Skandals hatte auch die ursprünglichen Pläne für ein Phaeton-Nachfolgemodell über den Haufen geworfen. Statt eines neuen Phaeton mit Verbrennungsmotor soll es nun nur noch einen mit vollelektrischem Antrieb geben. Der E-Phaeton soll nach Angaben aus Konzernkreisen frühestens 2019 in Dresden vom Band laufen. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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