VW drosselt Produktion in Russland

25 Tage bleibt das Werk geschlossen

VW drosselt Produktion in Russland
Produktion des VW Tiguan in Kaluga © VW

Volkswagen strukturiert die Produktion im russischen Werk in Kaluga neu. Der Hersteller sieht langfristig aber gute Perspektiven.

Volkswagen reagiert auf den Einbruch auf dem russischen Automarkt und drosselt die lokale Produktion in seinem Werk in Kaluga. Wie ein Sprecher am Montag auf Nachfrage mitteilte, soll von April bis Juli an 17 Freitagen nicht gearbeitet werden. Außerdem stehen in der ersten Mai-Hälfte an acht weiteren Tagen die Bänder still und die Fabrik wechselt von da an vom Drei- in den Zweischicht-Betrieb. Man sehe in den nächsten Monaten keine Verbesserung der Rahmenbedingungen, hieß es.

Russischer Automarkt um 40 Prozent eingebrochen

Im Februar war der russische Automarkt um fast 40 Prozent eingebrochen. Der niedrige Ölpreis und die westlichen Sanktionen infolge der Ukraine-Krise haben die russische Wirtschaft schwer getroffen und den Rubel-Kurs auf Talfahrt geschickt. Mehrere Autobauer hatten deswegen bereits reagiert: General Motors zieht seine Tochter Opel zum Jahresende aus Russland ab. Im Nissan-Werk in St. Petersburg stehen derzeit bis Monatsende die Bänder still.

Volkswagen betonte, Russland bleibe für den Konzern ein Markt mit langfristigen Wachstumsperspektiven. Doch die aktuelle Krise trifft die Wolfsburger hart: Laut Betriebsratschef kostet sie VW «dreistellige Millionenbeträge». Der Konzern hatte 2006 eine Fabrik in Kaluga gebaut, knapp 200 Kilometer südwestlich von Moskau, und für den einstigen Hoffnungsmarkt laut früheren Plänen bis 2018 gut eine Milliarde Euro Investitionen eingeplant. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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