Volkswagen in den USA weiter mit schwerem Stand

Nissan zieht an

Volkswagen in den USA weiter mit schwerem Stand
Der Ford F 150 ist der beliebteste Pickup in den USA. © Ford

Volkswagen lag in den USA den 18. Monat in Folge im Minus. Während Toyota nur leicht auftrumpfte setzte Opel-Mutter GM im September ein Ausrufezeichen.

Um Autos in den USA zu verkaufen, sind weiter schwere Geschütze nötig: Auch im September dominierten Geländewagen und Pickups den Markt, wie am Mittwoch veröffentlichte Absatzzahlen der Branche zeigen. Chrysler, General Motors und Nissan profitieren von dem Trend - im Gegensatz zum deutschen Branchenriesen Volkswagen.

VW wartet auf SUV-Modell

VW hat weiter einen schweren Stand im US-Markt. Die Kernmarke von Europas größtem Autobauer verkaufte mit knapp 26.000 Neuwagen fast 19 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das war der 18. Monat in Folge mit rückläufigen Verkaufszahlen. Die Wolfsburger wollen erst 2016 ein neues SUV-Modell speziell für den US-Markt auf die Straße bringen.

Volkswagens größter Rivale Toyota brachte es allerdings auch nur auf ein Mini-Plus von 1,7 Prozent und blieb damit deutlich hinter den Erwartungen der Branchenkenner zurück. Überraschend kräftig zogen die Geschäfte hingegen beim japanischen Wettbewerber Nissan an, der seine Verkäufe um 18,5 Prozent steigern konnte. Bereits im August lagen die Japaner mit zwölf Prozent im Plus.

GM feiert besten September seit 2011

An der Spitze der Absatzliste für September liegen die US-Branchenriesen Chrysler und GM mit einem Plus von jeweils 19 Prozent. Opel-Mutter GM lieferte dank starker SUV- und Pickup-Verkäufe im letzten Monat rund 223.400 Fahrzeuge aus - so viele wie seit September 2011 nicht mehr. Bei Chrysler kurbeln weiter Schwergewichte der Marke Jeep und die Pickup-Trucks von Ram den Absatz an.

Ausgerechnet der US-Autobauer, der am besten durch die Krise gekommen war, schwächelte hingegen: Ford, die Nummer zwei in Amerika, musste im September Verkaufseinbußen von 2,7 Prozent hinnehmen. Bereits zu Wochenbeginn hatte das Unternehmen Aktionäre beim Investorentag mit einer Gewinnwarnung geschockt.

Audi A3 und Porsche Macan treiben Absatz in die Höhe

Der Macan wurde in den USA im September gleich 700 Mal verkauft Porsche

Die VW-Tochter Audi legt beim US-Absatz indes weiter kräftig zu. Im September stiegen die Verkaufszahlen im Jahresvergleich um rund 14 Prozent auf knapp 14.900 Neuwagen. Treibende Kraft war der neue A3, der seit dem Frühjahr bei den Händlern steht und von dem im September 2340 Exemplare abgesetzt wurden.

Ähnlich wie Audi mit dem A3 treiben bei Porsche der neue Macan mit 700 Verkäufen und die 911er-Sportwagen den Absatz in die Höhe. 3607 Einheiten bedeuteten 16,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. In den ersten neun Monaten erzielte die VW-Tochter ein Plus von 12,1 Prozent bei 35.366 Stück Neuwagen.

Auch Daimler bleibt auf Wachstumskurs und erzielte mit gut 27.300 Verkäufen der Kernmarke Mercedes ein Plus über knapp elf Prozent. Mit Sprinter und Smart steht seit Jahresbeginn mit 259.000 Einheiten ein Plus von gut neun Prozent. (AG/dpa)

Vorheriger ArtikelOpel Corsa sorgt für Spannung im Kleinwagensegment
Nächster ArtikelAudi TT Sportback: Gestreckter Familien-Sportwagen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden