VDA: Steigende Verkaufszahlen auch in 2017

Elektroprämie verpufft

VDA: Steigende Verkaufszahlen auch in 2017
VW verliert in Deutschland weiter Marktanteile © dpa

Der Verband der Autoindustrie erwartet nach einem guten Jahr 2016 weitere Steigerungen im kommenden Jahr – getrieben durch den chinesischen Markt. Auf dem deutschen Markt bleibt VW unangefochten Spitzenreiter, muss aber einen weiteren Rückschlag hinnehmen.

Die deutsche Autoindustrie erwartet auch im kommenden Jahr steigende Verkaufszahlen. Nach der Prognose des Verbands der Automobilindustrie (VDA) dürften 2017 weltweit 83,6 Millionen Neuwagen verkauft werden, das sind zwei Prozent mehr als in diesem Jahr. Mit einem Plus von 15 Prozent sei der chinesische Auto-Markt in diesem Jahr «überraschend stark» gewesen, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann am Freitag in Berlin. Für 2017 sei in China noch einmal ein Plus von fünf Prozent auf 24,2 Millionen Pkw zu erwarten.

In Deutschland wurden im November nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) 276.567 Personenwagen neu zugelassen, 1,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Nach elf Monaten wurden insgesamt 3,1 Millionen Pkw angemeldet, was einem Plus von 4,1 Prozent entspricht.

VW rutscht weiter ab

Während die meisten deutschen Marken im November zulegen konnten, geht es bei VW weiter bergab. Die Kernmarke, die im Vormonat erstmals wieder unter die 20 Prozent Marktanteil rutschte, verlor im November bei 613.264 Neuzulassungen weitere 7,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat und liegt nun bei einem Marktanteil von 19,7 Prozent. Auch Audi mit minus 5,9 sowie Ford mit minus 5,3 mussten Federn lassen.

Ansonsten befanden sich die deutschen Hersteller im schwarzen Bereich. Porsche legte mit 23,7 Prozent sogar äußerst kräftig zu. BMW (+7,9 Prozent), Smart (+7,4 Prozent), Mercedes (+6,4 Prozent), Mini (+3,6 Prozent) und Opel (+2,0 Prozent) erreichten jeweils einstellige Zuwächse, wie die Behörde in Flensburg mitteilte.

Großer Sprung von Jaguar

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Bei den Importeuren machte Jaguar prozentual den größten Sprung. Das britische Unternehmen verzeichnete einen Zuwachs über 114,6 Prozent bei allerdings lediglich 734 Verkäufen und einem Marktanteil von 0,3 Prozent. Doch der Erfolg ist nachhaltig. Nach elf Monaten liegt Jaguar mit 76,1 Prozent übern Strich.

Sieben weitere Importeure legten zweistellig zu. Auch Alfa Romeo schaffte im kleinen Bereich von 403 Neuzulassungen ein Plus von 79,9 Prozent. Lexus (+50,4 Prozent), Seat (+33,3 Prozent), Suzuki (+28,9 Prozent) und Volvo (+20,3 Prozent) erreichten Zuwächse von über 20 Prozent.

Renault mit goldenem November

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Dagegen notierten Jeep (-20,8 Prozent), Mazda (-18,7 Prozent), DS (-14,3 Prozent) und Honda (-11,4 Prozent) Rückgänge im zweistelligen Bereich. Die Spitze untermauert weiterhin überlegen Skoda. Die tschechische VW-Tochter kommt auf einen Marktanteil von 5,7 Prozent bei einem Rückgang im November über 1,4 Prozent.

Zugleich verzeichnete Renault mit 13.011 Verkäufen und einem Marktanteil von 4,7 Prozent einen goldenen November. Übers Jahr gesehen liegt Skoda aber mit 5,5 Prozent Marktanteil weit vor Renault. Die Franzosen kommen auf 3,6 Prozent. Drittbester Importeur ist Hyundai mit einem Marktanteil von 3,2 Prozent.

Elektroprämie verpufft

Der Anteil der Benziner nahm im November um 11,1 Prozent zu. Der Anteil der Pkw mit Ottomotoren liegt nun bei 52,7 Prozent. Dagegen lassen die schlechten Schlagzeilen den Anteil an Selbstzündern weiter schrumpfen. Im November ging der Anteil dieselbetriebener Pkw um 8,3 Prozent zurück, insgesamt betrug der Anteil im November 44,9 Prozent.

Wenig Rückenwind beschert die Elektroprämie den batteriebetriebenen Fahrzeugen. 1231 Elektro-Pkw wurden im November in Deutschland zugelassen, 10,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dagegen wuchs der Anteil der Plugin-Hybride um 10,5 Prozent auf 1418 Einheiten. (AG/dpa)

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