Studie: Europäische Talfahrt setzt sich fort

VW überholt GM

Studie: Europäische Talfahrt setzt sich fort
Experten sehen gute Chancen für Toyota in 2013. © Toyota

Die Krise in Südeuropa wird den europäischen Automarkt auch 2013 im Minus halten. Auch in Deutschland soll sich laut dem Autoexperten Stefan Bratzel den Negativtrend fortsetzen.

Europas Pkw-Absatzkrise wird einer Studie zufolge den Trend zur Zweiklassengesellschaft in der globalen Autoindustrie auch dieses Jahr weiter befeuern. Während sich die wichtigen Überseemärkte USA 2013 mit vier Prozent Zuwachs und China mit sechs Prozent Plus weiter vielversprechend entwickeln dürften, sieht Autoexperte Stefan Bratzel Westeuropa um rund fünf Prozent auf 11,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen zurückfallen. Das teilte Bratzels Zentrum für Automotive-Management am Montag in Bergisch Gladbach mit.

Renault, PSA, Opel und Fiat unter Druck

Maßgeblich für das erwartete Minus seien die Krisen in Italien, Frankreich und Spanien. Auf Basis des Jahres 2007 dürfte der Markt in Westeuropa laut der Prognose 2013 um fast ein Viertel einbrechen. Auch Deutschland könne nicht mehr stabilisierend wirken: Die Studienmacher halten 2,95 Millionen Pkw-Zulassungen für realistisch, was abermals ein Minus wäre. 2012 waren die Verkäufe hierzulande um drei Prozent auf etwas weniger als 3,1 Millionen Autos gesunken.

«Die Automobilindustrie teilt sich vor dem Hintergrund der Krise in Europa immer mehr in Gewinner und Verlierer», sagte Bratzel. Unter Druck sieht er vor allem Hersteller mit einem Absatzschwerpunkt auf Europa - also Renault, den französischen PSA-Konzern, Opel und Fiat.

Toyota knackt Zehn-Millionen-Grenze

Für BMW veranschlagt die Vorhersage etwa 1,95 Millionen verkaufte Autos, was sechs Prozent Plus wären. Daimler soll demnach um sieben Prozent auf rund 1,55 Millionen abgesetzte Pkw wachsen. Branchenprimus Toyota könnte 2013 als erster globaler Hersteller zehn Millionen Pkw absetzen. Volkswagen sieht Bratzel auf 9,5 Millionen Autos zusteuern, was dann General Motors mit seinen möglichen 9,45 Millionen schlagen würde.

Die Branche trifft sich von diesem Dienstag an in Genf zur Automesse, die nach dem Jahresauftakt in Detroit als zweiter wichtiger Stimmungsmesser für die Erwartungen der Hersteller gilt. (dpa)

Vorheriger ArtikelDesignpaket für Range Rover Evoque
Nächster ArtikelMini Paceman JCW: Narrensicheres Spielzeug
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden