Autorabatte erreichen neuen Höchststand

Kaum Besserung in Sicht

Autorabatte erreichen neuen Höchststand
Die Zahl der Fahrzeuge in Deutschland nimmt zu © dpa

Die Rabatte auf dem deutschen Automarkt haben ein neues Rekordniveau erreicht. Zur Verschärfung der Rabattsituation, die kaum Besserung in den kommenden Monaten verspricht, trägt auch die stark ansteigende Zahl der Eigenzulassungen bei.

Der deutsche Automarkt verharrt in der Rezession und Besserung ist nicht in Sicht. Laut der jüngsten Rabattstudie des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen erreichte der Indexwert von 133 Punkten im Monat März einen neuen Höchststand, wie das Institut von Leiter Ferdinand Dudenhöffer mitteilte. Neben gestiegenen Rabatten trugen auch nochmals gestiegene Kundenvorteile bei den mittlerweile 430 Sonderaktionen der Autobauer zu einem Nachlass im Durchschnitt über 19,6 Prozent bei. "Rekordrabatte sind das untrügliche Zeichen, dass der deutsche Automarkt eine Rezession durchläuft. Auch in den nächsten Monaten wird der Rabattwettbewerb im deutschen Automarkt nicht nachlassen", so Dudenhöffer.

VW als Rabatt-Treiber

Besonders VW ist für den Anstieg der Rabatte verantwortlich. Nachdem die Wolfsburger im Februar die Nachlässe heruntergefahren hatten, wurde im März der neue Golf von 14 auf 19,5 Prozent bei Internetvermittler rabattiert.

Auch bei Polo, Up und Touran stiegen die Nachlässe, die sich besonders deshalb bemerkbar machen, da jeder fünfte Neuwagen in Deutschland ein VW-Logo auf dem Kühlergrill besitzt. Zudem muss sich der Golf gegenüber dem Ford Focus behaupten, der mit 33 Prozent die Spitze bei den Internetvermittlern bildet.

Fiat Punto an Spitze der Rabattaktionen

Bei den Rabattaktionen setzte sich im März der Fiat Punto an die Spitze, der mit 36,5 Prozent Nachlass erworben werden konnte, was 4196 Euro entsprach. Für 35 Prozent weniger gab es ein Jaguar XK Coupé, was einem Preisvorteil über 32.084 Euro entsprach. Auch für den Renault Megane, Scenic, Twingo sowie dem Mazda2 und Mazda3 und dem Toyota Verso und Hyundai i10 lagen die Nachlässe um die 30 Prozent.

Auch die Quote bei den Eigenzulassungen nahm im Vergleich der Vorjahre weiter zu. Mit 32,7 Prozent oder 65.617 Einheiten wurde jeder dritte Neuwagen vom Hersteller oder Händler angemeldet.

Lancia mit 61,9 Prozent Eigenzulassungen

Während sich VW mit 30 Prozent und Mercedes mit 31 Prozent im Durchschnitt befinden, liegen Opel mit 40 Prozent sowie Hyundai mit 49,9 Prozent und Mini mit 60,8 Prozent sowie Spitzenreiter Lancia mit 61,9 Prozent deutlich über dem Strich. Die wenigsten Eigenzulassungen wurde bei Dacia mit 9,3 und Smart mit 9,9 Prozent notiert.

Da sich die Lage in Südeuropa nicht positiv entwickelt, stehen auch die nordeuropäischen Märkte unter Verkaufsdruck, der durch Rabatte gelindert werden soll. Das Institut geht deshalb für das Frühjahr von neuen Rekordwerten aus und erwartet auch im zweiten Halbjahr keine Linderung. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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