VW T6: Interne Modernisierung

Neuer "Bulli" ab Juni

VW T6: Interne Modernisierung
Moderne Technik hielt Einzug in den VW T6 Multivan. © VW

Die sechste Generation des VW-Transporter wird sich äußerlich gar nicht so groß vom T5 unterscheiden. Unter dem Blech und im Innenraum hielt dagegen die Moderne Einzug und auch der MQB kommt zum Einsatz.

Der erste VW Transporter wurde 1950 produziert, entwickelte sich schnell zum Alleskönner - vom Lastenträger bis zum Weltreisemobil - und seitdem läuft er, und läuft, und läuft….Pünktlich zum 65. Produktionsjubiläum erhält nun die aktuelle fünfte Generation ein umfassendes Facelift. Ende Juni kommt sie unter der Bezeichnung T6 in den Handel.

Wenig optische Veränderungen am VW T6

Die überarbeite äußere Hülle wird zwar erst Mitte April präsentiert, man kann aber davon ausgehen, dass – anders als bei einem komplett neuem Modell – keine großen optischen Veränderungen am Blech vorgenommen werden. Die 2014 vorgestellte, seriennahe Studie Tristar zeigt es bereits. Hier eine paar geschärfte Kanten sowie Veränderungen bei den Scheinwerfern – die auch als LED erhältlich sein werden – und da kleine Korrekturen am Heck. Fertig.

Wie schon beim gerade aufgefrischten Caddy wurde an der Plattform und am Radstand nichts geändert. Der T6 tritt zudem unverändert in den Karosserievarianten Kasten, Kombi, Pritsche, Fahrgestelle sowie Caravelle und in der Pkw-Version Multivan an.

Sparsamere Triebwerke für den VW T6

Veränderungen standen allerdings bei den Triebwerken an. Die VW-Ingenieure haben die Motoren überarbeitet. Alle Aggregate erfüllen nun die Abgasnorm Euro 6. Zudem wurden sie hinsichtlich ihres Verbrauchs optimiert. Start-Stopp gehört nun zum Serienumfang. Durchschnittlich sind sie im Vergleich zum T5 um bis zu 15 Prozent sparsamer geworden. Die Leistungsspanne der angebotenen Triebwerke reicht von 62 kW/84 PS bis zu 150 kW/204 PS.

Die Leistung des bisherigen 2.0 TDI mit 103 kW/140 PS wurde auf 110 kW/150 PS angehoben, der Bi-Turbo schafft nun 150 kW/204 PS statt bislang 132 kW/180 PS. Für die Kraftübertragung stehen je nach Motor weiterhin Fünf-oder Sechsgang-Schalter sowie Siebengang-DSG zur Verfügung. Allrad ist optional erhältlich. Ende des Jahres ergänzt VW das Motorenangebot um zwei BlueMotion-Versionen. Diese Spritspar-Varianten wird es für die beiden Dieselaggregate mit 75 kW/102 PS und 110 kW/150 PS geben.

VWs Modularer Querbaukasten als Gene-Spender

Erstmals im Angebot: die adaptive Fahrwerksabstimmung DCC. Der Fahrer kann per Knopfdruck die Fahrwerkseinstellung zwischen den drei Modi normal, komfortabel und sportlich wählen. Nachgebessert wurde bei den Assistenzsystemen. Auf Wunsch können nun bekannte Helfer wie adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, City-Notfallbrems-, Fernlicht-oder Bergabfahrassistenten geordert werden. Außerdem bietet VW eine Müdigkeitserkennung sowie einen Parkpilot an. Den Spurhalte-Helfer gab es bislang schon. Ab Werk zählt nun die Multikollisionsbremse, die den T6 bei Auslösung eines Airbags automatisch zum Stillstand bringt, zum Serienstandard.

Nicht nur bei den Assistenten durften sich die Nutzfahrzeugingenieure im konzerneigenen modularen Querbaukasten-Zubehörprogramm (MQB) bedienen. Bei der Neugestaltung der Armaturenbretter für Transporter und Multivan griffen sie auf bekannte Bedienelemente wie Drehregler, Schaltgriffe, Lüftungsdüsen aber auch auf unterschiedlichen Kunststoffqualitäten zurück. Doch nicht nur gut sichtbare Elemente stammen aus dem großen Konzernfundus. Auch der Beifahrerairbag, der nun in den oberen Bereich des Armaturenbretts positioniert wurde, stammt daher. Neben dem Kostenvorteil durch große Stückzahlen ergibt sich für die Transporter-Kunden noch ein weiterer Vorteil: Mehr Ablagen konnten im Armaturenbrett realisiert werden.

Preise für VW T6 stehen noch nicht fest

Ebenfalls nachgelegt haben die VW-Macher bei den Sitzen. Diese wurden verbessert, ihre Einstellmöglichkeiten erweitert. Die optionalen Armlehnen sind höhenverstellbar. Erstmals steht ein elektrischer 12-Wege-Sitz für den Fahrer in den Aufpreislisten. In diesen findet man zudem ganz neu unter anderem Optionen wie die beheizbare Frontscheibe, elektrisch zu öffnende Heckklappe sowie neue, moderne Multimediasysteme.

Zu den Preisen macht VW noch keine Angaben. Eine Erhöhung dürfte sich allerdings angesichts des harten Wettbewerbsumfelds mit Mercedes Vito, Ford Transit Custom oder Opel Vivaro/Renault Traffic in Grenzen halten. Bislang kostete der T5 Kasten ab 23.375 Euro netto (30.196 Euro brutto), der Multivan startete ab 34.337 Euro. (SP-X)

Vorheriger ArtikelBosch-Chef sieht Batteriekosten auf Rückzug
Nächster ArtikelBMW 6er: Vom Optimum zum Ideal
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden