VW-Chef Müller soll gehen, Diess übernehmen

Nach Medienberichten

VW-Chef Müller soll gehen, Diess übernehmen
Herbert Diess (l.) soll VW-Chef Mathias Müller ablösen. © dpa

Laut Medienberichten steht ein Wechsel an der VW-Konzernspitze bevor. VW-Chef Matthias Müller dürfte gehen und durch VW-Markenchef Herbert Diess abgelöst werden.

Das berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg und das „Handelsblatt“ am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Es gebe entsprechende Pläne. Zuvor hatte Volkswagen per Pflichtmitteilung erklärt, die Führungsspitze umbauen zu wollen.

„Dazu könnte auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden gehören“, hieß es. Vorstandschef Müller habe seine „grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, an den Veränderungen mitzuwirken“. Nähere Angaben dazu machte der Dax-Konzern zunächst nicht.

Entscheidung bereits am Freitag möglich

Bereits auf einer Sitzung des Aufsichtsrats am kommenden Freitag könnte die Personalie entscheiden werden, schrieb das „Handelsblatt“ weiter. Die Zeitung hatte zuerst über den möglicherweise anstehenden Chefwechsel berichtet. Bei den Großaktionären sei die Erkenntnis gereift, dass das Unternehmen nach der weitgehenden Aufarbeitung des Dieselskandals nun einen Neuanfang brauche. Müller sehe dies auch so und gehe daher freiwillig, schrieb die Zeitung unter Berufung auf das Umfeld des VW-Chefs.

Neben Müller werde auch Personalchef Karlheinz Blessing das Unternehmen verlassen, schrieb das „Handelsblatt“ weiter unter Berufung auf Unternehmenskreise. Dieser habe sich mit dem mächtigen Betriebsrat überworfen.

Vorzugsaktien stiegen an

Bei den Anlegern dürfte der Vorstandsumbau laut einem Händler tendenziell gut angekommen, zumal Müller nicht ganz unumstritten sei. Zudem verwies er darauf, dass schon länger über eine Abspaltung des Lkw-Geschäfts spekuliert werde. Die Vorzugsaktien von Volkswagen stiegen am Nachmittag um zuletzt 4,5 Prozent.

Sollten personelle Veränderungen im Vorstand der Volkswagen AG erfolgen, könnte dies auch zu entsprechenden personellen Veränderungen im Vorstand der Porsche Automobil Holding SE führen, teilte diese mit. Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte Porsche SE hält gut 52 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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