Müller Top-Favorit als Winterkorn-Nachfolger

VW-Aufsichtsrat entscheidet Freitag

Müller Top-Favorit als Winterkorn-Nachfolger
Martin Winterkorn (l.) und Matthias Müller. © dpa

Final entschieden ist noch nichts. Doch Porsche-Chef Matthias Müller soll Nachfolger des zurück getretenen VW-Chef Martin Winterkorn werden. Die Personalie soll am Freitag entschieden werden.

Porsche-Chef Matthias Müller ist nach Informationen aus Konzernkreisen klarer Favorit für die Nachfolge Martin Winterkorns an der Spitze von Europas größtem Autobauer VW. Der 62-jährige Manager wechselt mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Wolfsburg. Entschieden werden soll die Top-Personalie beim Treffen des Volkswagen-Aufsichtsrats am Freitag.

Winterkorn hatte am Mittwoch nach steigendem Druck im Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW-Dieselmotoren seinen Hut genommen. Der bisherige Porsche-Produktionsvorstand Oliver Blume (47) habe wiederum sehr gute Karten, Müller als Porsche-Boss zu beerben, hieß es. Offizielle Angaben zu den Personalplänen gab es zunächst nicht.

Hatz muss gehen

Vor dem Hintergrund der Krise bei VW kam es zu einer weiteren Veränderung im Porsche-Vorstand: Der für Forschung zuständige Manager Wolfgang Hatz muss gehen, wie aus Konzernkreisen verlautete. Die Porsche AG wollte dies aber nicht bestätigen. Ein Sprecher sagte, zu Personal-Spekulationen äußere man sich nicht. Dass auch Audi-Entwicklungsvorstand gehen muss, wurde ebenso wenig bestätigt.

Müller lenkt den Stuttgarter Autobauer seit 2010, für diese Zeit kann er glänzende Zahlen vorweisen. Porsche hat seither seinen Umsatz, seinen Absatz und die Mitarbeiterzahl fast verdoppelt. Der Sport- und Geländewagenbauer ist neben Audi wichtigster Ertragsbringer von VW. Zudem gibt es einen weiteren Abgang im Vorstand von Porsche, der aber nichts mit der Diesel-Affäre bei VW zu tun haben soll. Personalvorstand Thomas Edig wird zum 1. Oktober Personalchef bei den leichten VW-Nutzfahrzeugen, wie Porsche in Stuttgart mitteilte. Zuvor hatte sich der Aufsichtsrat der Porsche AG in Wolfsburg getroffen.

Ein Sprecher des Sportwagen-Herstellers sagte, die Personalie habe nichts mit dem Abgasthema bei VW zu tun. Edigs Nachfolger wird der 49-jährige Andreas Haffner, der bisher in Wolfsburg einen auf Führungskräfte spezialisierten Personalbereich geleitet hat. (dpa)

Vorheriger ArtikelNissan e-NV200 Evalia: Laut und leise
Nächster ArtikelHyundai ix35: Solides SUV auf Rentenfahrt
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden